Und hier die Auflösung des Rätsels. Oben sehen wir eine Lage, bei der ein solches Stück zum Einsatz kommen kann: Havarie bzw. Damage Control. In diesen Lagen gilt es, besonders kreativ zu sein, und eben hier lohnt es sich, etwas mitzuführen, das die Reibung erhöht, wenn man Dinge schon nicht festnageln kann! Im Bild unten eine etwas größere Version im Einsatz zu sehen.

Einsatzmöglichkeiten übrigens nicht nur in der Schifffahrt, sondern auch in der Industrie uvm.

Danke an die Einsender, und Max, Cajonplayer und Yannick schickt mir Eure Adresse zu iw (at) fwnetz (punkt) de und Größe zu und isch schicke Euch wahlweise ein T-Shirt oder Skull Cap.

Step Aerobic fand ich lustig :D

Erfreulicherweise habe ich endlich den Aufenthaltsort meiner vermissten Bilder vom Big Rig Rescue – Kurs im Juni 09 ausfindig gemacht. Diese Lage war besonders beeindruckend. Letztendlich gar nicht so übel, sah aber wüst aus.

Zu sehen: Schulbus auf Seite, LKW dachlings auf Seite vom Bus, PKW unterm LKW. Ziel: unter dem Bus drei Personen eingeklemmt, zweimal dachlings, einmal unter den Rädern. Tricky war das Anheben ohne Patienten zu zerdrücken. Klick für größere Ansicht

Ein Großteil der Paratech-Ausrüstung hat sich quasi aus dem Alltagsbetrieb bzw. aus den Bedürfnissen von Rettungsorganisationen, aber auch Militär, Polizei und ab und an auch Industrie ergeben (und nicht umgekehrt, übrigens). Doch zu 100% kann man es nicht abdecken, und so ist Erfindertum angesagt. Frisch angekommen sind die zwei Teile oben. Es handelt sich um abgesägte Raker Rails, mit aufgeklebtem Gummiprofil.

Das Ganze wird in einem ganz bestimmten Schadenszenario benötigt bzw. erlaubt recht kreative Möglichkeiten, Herr einer Lage zu werden. Nun die große Frage: welches Szenario oder welche Szenarien erfordert den Einsatz eines solchen Dings?

Damit auch ein wenig Feedback kommt: die drei besten oder kreativsten Antworten (Jury: ich) bekommen wahlweise einen Paratech Skullcap oder T-shirt. Eure Vorschläge, Fantasien und sonstiges bis Sonntag, 26.12. hier oder auf Facebook. Viel Erfolg!

Ein Bagger haut ab. Objekte haben drei Bewegungsachsen bzw. können sich in sechs Richtungen bewegen: rechts / links, oben / unten sowie vorn / hinten. Zu jedem Zeitpunkt des Lifts müssen sämtliche Achsen gesichert sein. Wenn nicht: siehe oben. (Danke Christian)

Die aktuelle Folge von „Fire Call“ handelt im ersten Teil von Urban Search & Rescue, natürlich mit vernünftigen Kissen + Stützen :)  – auch sonst interessant. Danke an Christian für den Hinweis.

PKW unter LKW, Personen eingeklemmt. Wir müssen da ran. Darf man den PKW einfach so herausziehen? Auch hier gibt es keine Pauschalantwort – kommt eben drauf an. Sind die Fahrzeuge nicht zu sehr verkeilt, gibt es der Boden her, so spricht nichts dagegen. Grosser Vorteil: ich komme wesentlich besser an den Patienten heran, und spare hinten raus viel zeit. Bei einer Crash-Rettung auch eine Überlegung wert.

Wichtig ist vor Allem, dass der Einsatzleiter oder für die Rettung zuständige diese Entscheidung früh trifft, insbesondere weil man sich die Möglichkeit schnell verbauen kann. Das sind zB gesetzte Spanngurte, Stützen die im Weg sind, oder Hebemittel. Idealerweise sollte man jedoch in beiden Fällen jederzeit auf die Alternative zugreifen können.

Somit: grundsätzlich ja, kommt aber drauf an.

Dass Unterfahrunfälle nicht immer „von hinten“ sein müssen, zeigt dieser mehr oder weniger klassische Fall aus dem Oberbayerischen Grafing – Autofahrer übersieht nachts den Sattelzug. Glücklicherweise kam es zu keiner Einklemmung und nur zu einer leichten Verletzung.

Interessant natürlich aus der „was wäre wenn“-Perspektive, also Echteinsatz. Von den Bildern her ein wenig schwer zu urteilen, insbesondere ist das Gewicht des Aufliegers unbekannt, also ob und welche Beladung mitgeführt wurde.

Bemerkungen: die Hochdruck-Kissen sind schon auf Anschlag – hier hätte ein Unterbau aus Holz geholfen. Den BMW hätte man zumindest hinten mit Spanngurten einfedern können – bedeutet zwar, dass die Räder beim herausziehen blockieren, denke aber nicht dass das für die Winde des Abschleppers ein Problem hätte darstellen können.

Dem Bericht nach wurde der PKW erst mit Hilfe eines Krans befreit.

This incident shows that underrides can and do happen from the side too. It would have helped to use some cribbing under the bags to bring them closer to the lifting point, as would have ratchet belts to tie down the car. Even with blocked tires, friction should be no match for the winch. The car was finally freed with the help of a crane.

Danke Markus und Stefan für den Link.

Horizonterweiterung im weitesten Sinne: ist dieser bei Tiefbau und Einsturz naturgemäß etwas eingeschränkt, kann man bei der Höhenrettung doch etwas mehr Weitblick haben.

Ich hatte das Vergnügen, drei volle Tage bei einer „Einführung“ mit dabei sein zu dürfen – hauptsächlich aus beruflichen Gründen, denn beispielsweise bei Ein- oder Zweibein werden gern Seilzugsysteme verwendet.

Abgesehen davon, dass keine Achterbahn der Welt das Gefühl beim Übersteigen im 7.OG nachstellen kann, geht es auch vor Allem um Mitdenken und Kreativität wenn es um besagte Seilzugsysteme geht. Dies war nun wirklich Bewusstseinserweiternd. Dann geht es natürlich auch um Vertrauen in das selbst oder von den Kameraden gebaute, und gemeinsam geprüfte System.

Kurzum, das war so richtig gut, und auch vielen Dank an das Ausbilderteam, und Gruß an die anderen Teilnehmer – war wiklich eine Freude, und man weiss ja nie, ob und wie man wieder zusammenkommt. Euch auf jeden Fall eine gute und sichere Zeit im Höhenretter-Job!

Oben im Bild sieht man übrigens einen Hauch dieser erforderlichen Kreativität: Abseilen vom Balkon ohne die Kupfer-Regenrinne zu beschädigen: Plastikkoffer als Absctandhalter. Hat wunderbar funktioniert. In dieser Übung: Abseilen einmal passiv einmal aktiv (Fahrleine passiv, Retter steuert): Aufnahme des zu Rettenden ein Stockwerk tiefer, fahren bis ganz unten. Aufnahme aus dem 6.OG.

Hier läuft so viel falsch, das gibt’s nicht. Werfen wir dennoch einen objektiven Blick und freuen uns darüber, dass die Sache scheinbar glimpflich abgelaufen ist, siehe mangelnde PSA und Aufenthalt unter der Last während des Hebevorgangs.

Zunächst ist das Video ein prima Beispiel dafür, dass Hebekissen mitführen nicht automatisch bedeutet, dass man damit umgehen kann. Die Dinger gehören geübt, geübt, und übrigens das Unterbauen auch. Meistens gehären die beiden Themen zusammen.

Doch zum Sachlichen: ich kann nachvollziehen, warum die Klötze auf das Hebekissen kommen, wie man sieht ist das ein Trugschluss: da das Kissen sich um die Achse windet, möchte man einen sauberen Angriffspunkt haben, deshalb die Klötze. Das Ergebnis sieht man.

Diese Szene spielt sich – wenn ich das richtig deute – unter einem Sattelauflieger ab, drei Achsen. angehoben wird unter der mittleren Achse. Gewicht? Wenn der Sattelauflieger leer ist, liegen an der dreifachachse 5 Tonnen an. Für ein Kissen dieser Größenordnung (schätze 6 Tonnen, evtl. 10) eigentlich machbar.

Doch was wäre passiert: luftgefederte Achse wandert erstmal ordentlich nach oben, die zwei anderen Achsen bleiben am Boden. Mit ganz viel Pech hätte man tatsächlich angehoben. Pech, weil: was dann? Wo unterbaut man? In welche Richtung haut er denn seitlich ab?

Danke an Patrick bzw. an Technische-Hilfeleistung.info für den Link via Facebook.

Trench Table

Die Abstände zwischen den Stützen werden normalerweise vom Hersteller vorgegeben. Es gibt einige Varianten: Art des Bodens (Soil types A, B, C), der gewählte Sicherheitsfaktor (2:1, 3:1 oder 4:1) sowie Breite und Tiefe des Grabens. (Klick auf Bild für gesamte Tabelle).

Anhand des Beispiels oben haben wir die Stützen für die Übung vorgestern gewählt. Die Abstände sehen dann so aus:

1: jeweils 60cm von der Kante oben und vom Boden.

2: Horizontaler Abstand ca 1m

3: Vertikaler Abstand ca 1m20

Feste Vorgabe ist die erste Stütze in 60cm Abstand vom Boden unten, sowie die obere Stütze in 60cm Abstand von der Oberkante (Trench Lip). Ginge man 100% strikt nach der Tabelle oben, so müsste eine mittlere Stütze gesetzt werden – jedoch sind wir erstens bei Faktor 4:1 und zweitens nue sehr knapp über die angegebene Maße von 90cm-1m40. Für mich absolut akzueptabel, erfordert weniger Material, und vor Allem weniger Zeit.