Zur Kurzmeldung im FWnetz, die sich auf die zwei getöteten FA beim Überschlag einer Engine bezieht. Sieht man sich die Lage genauer an (Fotostrecke), darf man sich ruhig die Frage stellen: wo ansetzen und sichern, wenn es ein Emergency Lift werden soll?
Das grundsätzliche Problem ist im Bild oben zu sehen: Lage war eine US-Engine auf Dach auf PKW. Ziel war das Anheben der Engine um an die Eingeklemmten im PKW zu kommen.
Dachlage ist kniffelig: an die „guten“ Ansatzpunkte, insbesondere den Rahmen, kommt man nicht ran, weil diese nunmehr oben sind. Die komplette Karosse ist weich, es wird also schwierig, egal welches Mittel man wählt. Genauso schwierig wird die Abstützung. Eine Lösung würde in etwas so aussehen:
Ziel ist, die wenigen „harten“ Punkte für sich zu nutzen. Falls eine Einklemmung vorliegt, und wir anheben müssten, bieten sich an: Kabinendach als Auflagefläche für Niederdruck-Hebekissen. 10 Tonnen auf zwei Kissen verteilt reichen auf jeden Fall. Die Türen müssen wegen der Versorgung sowieso entfernt werden, somit könnte man eventuell am robusten Schweller ansetzen. Die seitliche Abstützung wird, wenn sich das Fahrzeug weiter aufrichtet, immer weniger. bis man (theoretisch) nur noch auf den Kissen aufsetzt, wie im Bild oben.
Wenn allerdings, wie im Fall in den USA, das Kabinendach eingedrückt ist, haben wir möglicherweise ein strukturelles Problem. Wenn wir anheben drücken wir nur das Dach weiter nach oben, ohne einen Platzgewinn zu schaffen. Auch das kann – wenn die Situation das hergibt – gelöst werden. Hier ist ein Beispiel:
Der einizige Ansatzpunkt für ein Kissen ist unter der vordersten Säule. Problem: diese ist beschädigt. Die Lösung in diesem Fall war so:
Wir haben mit einer Stütze eine künstliche Säule gesetzt. Im Fall des Kabinendachs könnte man auch versuchen, im Innenraum eine oder mehrere Stützen zu setzten um den Überlebensraum zu sichern.
Wie gesagt, dies ist nur eine Lösungsmöglichkeit, die im aktuellen Fall uU nicht durchführbar ist, aber zur Orientierung dienen kann. Sie ist jedoch ein gutes Beispiel dafür, was ein „Lift“ ist: eine Veränderung der Lage. Wir stabilisieren nicht nur, wir greifen aktiv ein und bringen eine Dynamik hinein, die wir stets unter Kontrolle haben müssen.
Es ist relativ leicht, bei mir massive Pluspunkte zu sammeln, beispielsweise so: Vorstellung des Rollcontainer „Stabilisieren“, den wir auf dem Stand auf der Interschutz erstmals dabei hatten. Was der genau kann, wird später vorgestellt (Stabilisieren bei schweren VU, Tiefbauunfälle und Gebäudeabstützung. Hier geht’s darum, dass er wunderschön in der aktuellen Brandschutz zu sehen ist, Seite 568. Hurra!
Auf Youtube gefunden: Eric durfte ich letztes Jahr in USA kennenlernen. Sein Job ist wie der meine, nur für die US-Westküste und nicht Nordeuropa :) Hier erklärt er die grauen Stützen:
Das Video ist ein bissi älter, die Bodenplatten sehen inzwischen etwas anders aus. Eric ist übrigens Mitglied der CA-TF4.
Hier das erste Heavy Rescue-Video, Grundlagen Hochdruck-Hebekissen mit praktischen Beispielen. Leider ist der Ton nicht so dolle, beim nächsten Mal wird’s besser, dafür ist das Video in HD :)
Das nächste geplante Video ist das Sichern, Anheben, Abstützen und „Frangen“ des Anhängers. Viel Spaß beim Schauen!
Im „Big Lift“ Vortrag nimmt der gemeine Kran an sich einen großen Teil der Präsentation ein. Dabei kommt es vor Allem darauf an, die Einsatzgrenzen eines Krans zu verstehen, inklusive aller Vor- und Nachteile. In diesem Bericht ist zu sehen, dass der angeforderte Kran zum Aufrichten nicht ausgereicht hat, und dass Hebekissen zum Einsatz kamen.
Aus meiner Sicht war das Problem nicht die Größe des Krans, sondern eher die Aufstellfläche: weicher Boden, keine volle Abstützung möglich, ausserdem ziemlich grosse Ausladung. Somit war der 10-Tonnen-Lift (unter der Annahme, der Tank des LKW sei eher leer als voll, zulässiges Gesamtgewicht 30 Tonnen, davon die Hälfte, abzüglich nicht ganz voll = 10 Tonnen) trotz 6facher Einscherung nicht möglich. Danke an Ulli für den Link!
Bevor das hier in den Untiefen des Internets verschwindet:
Ich hatte gestern das Glück eine Fortbildung in Richtung Vu LKW/Bus zu bekommen. Wir waren ca 20 Leute und es war ein Mann einer Firma dort der sich auf solche Sachen spezialisiert hat. Erst haben wir drüber geredet wie man Gewichte von Bussen/Lkw richtig einschätzt. Dort sieht man erstmal wie verkehrt man sehr oft liegt. Weiter ging es mit Techniken des Hochhebens. Wie man am besten hebt, wo und welche Gerätschaften man verwendet. Und als letzter großer Punkt kam die Absicherung gegen wegrutschen, wegrollen oder sonstiges.
Letzte Woche hat das Team rund um Sinisa, Mario und Zeko eine richtig schöne Lage gezaubert, die es im ersten kroatischen Heavy Rescue Lehrgang zu bewältigen galt.
Klitzekleines Problem: der Betonmischer ist noch im aktiven Dienst, durfte also nicht beschädigt werden. Somit entfielen einige mögliche Lift-Punkte, da Kabel und Leitunge jeglicher Art beschädigt worden wären. Hier die vorgefundene Lage:
Ich hätte gerne hinter dem Auto gehoben, aber es war kein Ansatzpunkt da, bei dem keine Leitung gestört hat. Somit mussten wir uns auf den Vorderwagen beschränken.
Das Abstützen war weniger das Problem: zwei von den grossen grauen mit Contour Base, die Base Plates mit Spanngurt verzurrt, und schon haben wir eine vertikale Sicherung, und teilweise eine laterale. Aufnahmevermögen: knappe 20 Tonnen, also gewichtsmässig überhaupt kein Problem.
Eher problematisch dann der Lift an sich, mangels Ansatzpunkten. Solange kein Patient darunter liegt, ist es legitim, die Trennwand („Firewall“) im PKW, alternativ den Motorblock des PKW als Ansatzpunkt zu nutzen. Nur muss man ein sehr genaues Auge darauf werfen, ob diese auch stabil genug ist.
Das wäre der so genannte Dash Lift oder Armaturenbrett Lift.
Bei diesem Skoda war sie nicht stabil genug und wurde nach unten gedrückt. In der Realität eine Gefährdung der Insassen. Bei einem moderneren Fahrzeug würde bei dieser Lage der Unterbau eher halten.
Die verbleibenden Optionen sind recht begrenzt. Für einen Büffelheber oder einen hydraulischen Rettungszylinder wäre der Ansazupunkt ohne Unterbau kaum zu schaffen, und würde instabil.
Wir haben zwei Varianten des Kreuzverbaus als Ansatzpunkt für Hochdruck-Kissen ausprobiert:
Der Single Stack (Einzel-Kreuzverbau) benötigt schon richtig viel Holz, wie man sieht. So viel führt ganz sicher kein HLF mit. Zudem ist er höher als eigentlich erlaubt bzw. zugelassen (1Meter), aber wenn man sonst keine Option hat, darf auch davon abgewichen werden. Zwei entscheidende Nachteile: extreme seitliche instabilität, sobald das Kissen sich aufbläst, „wandert“ der Verbau. Ein einziger Hebepunkt muss dann schon sehr mittig angebracht werden, um keine Instabilität zu erzeugen.
Der Double Stack verteilt die Kraft af zwei Kreuzverbaue, somit ist die Unstabilität geringer. Zudem kann man mit zwei Hebepunkten den Lift wesentlich besser steuern. Nachteil: Unmengen von Holz, und ein Crib Stack in der Höhe sauber hinzubekommen, ist fast unmöglich. Weitere Nachteil: es dauert richtig lange, bis das Ganze sauber steht.
Die schliessliche Möglichkeit ist der Strut Lift, bei dem statt des Kreuzverbaus eine Stütze mit 10-Tonnen-Hydraulik zum Einsatz kommt – schnelles Anheben mit großem Hubweg, 20 Zentimeter in maximal 10 Minuten inklusive allem Aufbau.
Wie gesagt, das sind alles reine Optionen mit Vor- und Nachteilen. Wieder mal sehr lehrreich!
Interessante Erkenntnis vom Bus Lift in Zirl (Fotostrecke). Der Hebevorgang bis zum Kipppunkt lässt sich in drei Schritten einteilen. Diese sind weitgehend von den Geräten abhängig.
Schritt I: Anheben (Bild oben)
Es ist zwar unwahrscheinlich, dass der Bus seitlings und bündig mit dem Boden liegt, dennoch: hier gilt es, die Kissen darunter zu bekommen, und es wird mit Unterbaumaterial abgestützt, ob Holz oder „Crib Blocks“. Erreichter Lift: ca 50cm.
Schritt II: „Grosser Lift“
Die maximale Hubhöhe wird durch die Kissen beschränkt, alternativ durch die Teleskopierbarkeit der Stützen. Diese können im Idealfall in den Dachluken eingesetzt werden, oder man schafft sich einen Fixpunkt mit der Blechklaue des Highway Hooligan, mit der man die weiche Dachhaut bearbeitet und den Rahmen freilegt.
Schritt III: Aufrichten Step 2
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Dieser Schritt geht theoretisch bis zum völligen Aufrichten. Die Stützen sitzen nun an der Dachkante, und die Kissen wurden etwas weiter nach innen gebracht, an der Seitenwand unterhalb der Fenster. Wichtig ist hier den Bus zu „fangen“: entweder mit Seilwindengegenzug, mit Stützen auf der anderen Seite, und längs darf er auch nicht wegrollen.
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