Hier ein Paar „Lessons Learned“ aus unserer ersten Übungseinheit für das Technical Rescue Team, die wir mit Euch teilen wollen. Im ersten Durchgang gings um das Sichern eines stehenden PKW in verschiedenen Lagen, auch wackelige wie im Bild oben.

Das Auto stand vorne rechts auf einem Baumstumpf, die Beifahrerseite somit komplett in der Luft. Aufgabe war, das Auto insoweit zu sichern um einen Zugang zu ermöglichen.

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Wie man eine gekippte LKW-Kabine stabilisieren kann, wurde hier beschrieben. Wenn sie jedoch noch in normaler Position ist, geht das sogar noch einfacher: Rettungsstütze zwischen Kabine und Boden einziehen, und mit Spanngurt zum Rahmen aufspannen: die Kabine setzt sich auf die Stützen, und ist nun bombenfest.

We described one option how to stabilise a tipped truck cabin over here. Things get easier if it is still sitting upright: put in the rescue strut between cabin and ground, and use ratchet belt between cabin and frame. This will settle the cabin onto the rescue struts – rock solid.

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Der LKW

Etwas für die Kategorie „Tipps und Tricks mit Paratech“: Stabilisieren einer LKW-Kabine, Entfernen einer LKW-Tür. Türen können sauschwer sein und müssen, insofern sie entfernt werden, kontrolliert zu Boden gelassen werden.

Dies war die praktische Umsetzung einer länger im Kopf gärenden Idee. Zwar ist die Kabine hier intakt, die Tür auch sehr leicht, aber es geht – wie bei Allem – um Optionen, nicht mehr und nicht weniger. Unterm Strich hat das wirklich gut geklappt.

Truck doors can be very heavy, and, if removal is needed, ideally lowered in a controlled manner.

This is the first test of an idea using Paratech equipment to stabilise a truck cabin and remove a door. Obviously, the cabin here is undamaged, but for rescue services, it is about tools in the box – the more options you have, the better. This actually worked really well.

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Zustand

Dieses Beispiel zeigt ganz anschaulich das Zusammenspiel zwischen Stützen und Spanngurten. Der PKW ist so auf der Barriere bzw. Leitplanke aufgesetzt, dass er fast schon pendelt. Um etwas zu stabilisieren, muss man sich einfach vorstellen, sowohl der PKW als auch der Untergrund wären aus nasser Seife: wohin bewegt es sich?

Hier sind zwei Hauptrichtungen auszumachen: einmal nach vorne, und einmal mit dem Heck nach unten. Dieses sind unsere Prioritäten um zu stabilisieren bzw. abzustützen.

This example shows the use of struts and ratchet belts. The car is balanced on top of a rail guard or concrete barrier. First, we must understand in which direction forces are working. To facilitate this, just imagine both the car and the underground consisting of wet soap: we have a movement tendency to the front as well as the back of the car wanting down. This will set out stabilisation priorities.

Hier also das Vorgehen:

Stütze

Zunächst setzt man eine, oder nach Möglichkeit zwei Stützen unter das Heck. Dies stoppt die Abwärtsbewegung.

First the strut is set under the back of the car, stopping downwards movement.

Spanngurt vorne

Danach werden die Vorderräder mit Spanngurten gegen die Leitplanke gebunden: dies verhindert die Vorwärtsbewegung. Die Kippbewegung des PKW wird übrigens durch die Stütze verhindert.

Then, we apply rachtet belts to the front wheels, securing the car against movement along the length axis.

Stabilisiert

Zuletzt wird das Heck seitlich mit Spanngurten über Kreuz fixiert. In diesem Fall einmal links gegen die Leitplanke, einmal rechts mit einem Erdanker. PKW bombenfest, Patient kann nun gerettet werden. Gesamtzeit, ca. 5 Minuten.

Finally, the back of the car is tied sideways with ratchet belts, in this case to the guard rail and to a ground anchor. The car is absolutely fixed now, access to the patient is possible. Total time: about 5 Minutes.

Bilderstrecke auf Flickr.

Hier sieht man den Einsatz der „VSK Base“ – 9-Tonnen Stützen mit dem eingebauten Spanngurt schnell gesetzt.

Nachtrag zum Artikel im Weblog (und damit auch die Enscheidung, diese Themen weiter hier zu behandeln). Hier ist ein Video der zeigt, wie man mit Hilfe von Stützen und Spanngurten eine nicht abgerissene LKW-Kabine stabilisieren kann.

Video showing how to stabilise a Truck cabin that is still on its hinges, using struts and ratchet belts.

 

Endlich komme ich – nach der BrandSchutz – dazu, den Rollcontainer „Stabilisieren“ vorzustellen, den wir bei der Interschutz  auf dem Stand hatten. Diese Info war von einigen angefragt worden, die ich somit gerne nachkomme. Hoch auflösende Bilder gibt es hier bei Flickr.

Philosophie

Der Rollcontainer stellt ein Basismodul für schwere technische Rettung dar. Mit ihm wird Gerät mitgeführt, um:

  • Verkehrsunfälle mit schweren Fahrzeugen, auch Schiene
  • Gebäudeabstützung sowie
  • Tiefbauunfälle

In unterschiedlichen Graden, auf Fall jedoch sinnvoll, bewältigen zu können. Dieses Modul macht jedoch nur als Teil eines Gesamtsystems Sinn. Beispielsweise gehört noch ein Modul „Heben“ dazu, normalerweise sind das die verlasteten Hoch- und Niederdruck-Hebekissen, sowie viel Holz, sowohl als Bohlen oder verstärkten Platten, beispielsweise Siebdruckplatten.

Die Wahl des Modulsystems ist Geschmackssache; es gibt Anhänger von Wechselaufbauten, Rollcontainern, Gitterboxen und andere. vom Prinzip her ist alles möglich, solange modular aufgebaut wird – entweder innerhalb einer einzigen Wehr, oder in Zusammenarbeit mit anderen.

Rollcontainer haben den Vorteil, dass sie schnell verlastbar sind, schnell austauschbar, und einsetzbar. Nachteile sind vor Allem der Einsatz auf unbefestigtem oder unebenen Boden. An dieser Stelle soll jedoch nicht grundsätzlich über das System debattiert werden.

Der RC Stabilisieren gehört aus meiner Sicht zur permanenten Beladung eines GW-L im TH-Zug, beispielsweise zusammen mit Strom, Licht, Heben, evtl Hydraulik, Holz. Nicht ganz zeitkritische RC sind beispielsweise Schlauch-Container. Werden diese benötigt, hat man vermutlich die Zeit, um diese zu tauschen.

Technische Daten

Der Rollcontainer selbst kommt von Günzburger Steigtechnik und ist Feuerwehrtauglich. Wer’s genau wissen will:

„Die Rollcontainer der Günzburger Steigtechnik entsprechen der Richtlinie des Deutschen Feuerwehrverbandes für die Konstruktion und Verwendung von nicht kraftbetriebenen Rollcontainern im Feuerwehrbereich“

Die Grundfläche ist EURO-Palettenmass mit 800x1200mm, und das Gesamtgewicht je nach Beladung ca 250kg, davon entfallen 95kg auf den Wagen.

In der gezeigten Variante beträgt die Beladung 6 AcmeThread-Stützen in unterschiedlichen Längen (Abstützhöhe bis 310cm), passende Verlängerungen und viele unterschiedliche Köpfe bzw. Platten:

Auch dabei: Material für pneumatische Beaufschlagung bis zu 17 bar, das entspricht einem Druck von 650kg pro Stütze – Lebenswichtig bei Tiefbauunfällen.

Der Wagen bietet noch ausreichend Platz für eigenes Material bzw. Erweiterung. Beispielsweise kann noch ein Dreibein-Kopf aufgenommen werden (Traglast bis zu 2,4 Tonnen), oder ein 10-Tonnen Hydraulikkolben.

Mit den sechs Stützen können übrigens bis zu 57 Tonnen bei einem Faktor von 4:1 aufgenommen werden, das reicht auch, um eine Lok zu stabilisieren oder halbseitig anzuheben.

Ich freue mich sehr, dass inzwischen mit einigen Wehren und Schulen fortgeschrittene Gespräche geführt werden, so dass die ersten Einheiten bereits nächstes Jahr in Dienst gestellt werden können. Sicher kann dann auch aus der Praxis berichtet werden, denn diese bringt die Erfahrungswerte mit, die so wichtig sind.

Falls Interesse besteht, einfach Kontakt aufnehmen. Der Rollcontainer Stabilisieren wird in Deutschland über GFD vertrieben.

Inhalte

Kiste mit Köpfen bzw. Platten.

Obere Reihe v.l.n.r: Platte 6 (x2) für Tiefbau und Gebäude, Multikopf (x2) für VU, Konturkopf (x4) für Schwere Technische Rettung, Bohlenkopf (x2) für Gebäude.

Untere Reihe v.l.n.r: Platte 6 (x3), Platte 6 mit Gelenk (x3)

Kiste mit Platten.

Platte 12 mit Scharnier und D-Ring (x4), Platte 6 mit Scharnier und D-Ring (x2)

Kleine Kisten.

Shoring Hammer (x2) u.a. zum Festziehen der Muttern an den Stützen, Doppel-Steuerorgan 17bar, Druckminderer

Kiste.

Spanngurte, Luftschläuche (hier noch in einer Farbe, bei Auslieferung in mindestens 3 verschiedenen Farben), Festpunktketten

Grosse Ablagekiste

Grosse Ablagekiste mit gepolstertem Fach für Atemluftflasche und viel Platz für weiteres Zubehör, beispielsweise Seile / Leinen.

Und noch als letztes, kleines aber feines Detail: die Köcher für die Erdnägel sind abnehmbar :)

Es ist relativ leicht, bei mir massive Pluspunkte zu sammeln, beispielsweise so: Vorstellung des Rollcontainer „Stabilisieren“, den wir auf dem Stand auf der Interschutz erstmals dabei hatten. Was der genau kann, wird später vorgestellt (Stabilisieren bei schweren VU, Tiefbauunfälle und Gebäudeabstützung. Hier geht’s darum, dass er wunderschön in der aktuellen Brandschutz zu sehen ist, Seite 568. Hurra!