Der „Klassiker“: Privateleute heben mal eben einen drei Meter tiefen Schacht aus – selbiger stürzt ein und begräbt zwei Menschen unter sich. Einer kann befreit werden, einer mit viel Mühe, und schwebt nun in Lebensgefahr. Löschzug Gummersbach, Oberberg Heute, Oberberg Aktuell. (Link via Marcel auf FWnetz)
Die Abstände zwischen den Stützen werden normalerweise vom Hersteller vorgegeben. Es gibt einige Varianten: Art des Bodens (Soil types A, B, C), der gewählte Sicherheitsfaktor (2:1, 3:1 oder 4:1) sowie Breite und Tiefe des Grabens. (Klick auf Bild für gesamte Tabelle).
Anhand des Beispiels oben haben wir die Stützen für die Übung vorgestern gewählt. Die Abstände sehen dann so aus:
1: jeweils 60cm von der Kante oben und vom Boden.
2: Horizontaler Abstand ca 1m
3: Vertikaler Abstand ca 1m20
Feste Vorgabe ist die erste Stütze in 60cm Abstand vom Boden unten, sowie die obere Stütze in 60cm Abstand von der Oberkante (Trench Lip). Ginge man 100% strikt nach der Tabelle oben, so müsste eine mittlere Stütze gesetzt werden – jedoch sind wir erstens bei Faktor 4:1 und zweitens nue sehr knapp über die angegebene Maße von 90cm-1m40. Für mich absolut akzueptabel, erfordert weniger Material, und vor Allem weniger Zeit.
Schöner Samstag! Einen ganzen Tag in der Sandgrube in Osnabrück mit der Feuerwehr, dem THW sowie @fire. Hier geht’s zur Bilderstrecke. Ziel der Übung: einerseits zu üben, andererseits die Erstellung von Bildermaterial für Ausbildungsfolien.
Dabei gleich zwei Trenches abgearbeitet, die es in sich hatten: einmal das US / UK-System mit Finnforms (bzw Shorforms) und einmal das hier gelehrte System mit Rahmen und Bohlen. Bei beiden Systemen kamen Druckluftstützen (einmal Paratech, einmal Holmatro) zum Einsatz. Da ich ja für Paratech arbeite, enthalte ich mir einer direkten Gegenüberstellung. Tatsache ist auf jeden Fall, dass in jeder Version mit solchen Stützen gearbeitet werden sollte, um erstmal von ausserhalb eine Sicherung hinzubekommen. Mit klassischen Kanalstreben oder sonstigen Stützen ist das nicht darstellbar.
Die Berliner Feuerwehr musste zu einem Tiefbauunfall ausrücken: leider kam jede Hilfe zu spät. Einsatzbericht und Bilder hier (sorry, ich weiss nicht mehr wo der Link herkam, aber Danke!)
Aus der Abteilung „Passiert bei uns nie“: in Geisenheim wurden zwei Bauarbeiter in einer drei Meter tiefen Grube verschüttet: Infos der Feuerwehr Geisenheim (leider recht wenig Infos über den Einsatzablauf). Danke an Julian für den Link
Tiefbauunfall in LA: ein Arbeiter war in einem 8x8x11 (2,50×2,50 und 3,3 Meter) tiefen, ungesicherten Loch beschäftigt, als er von einem Einsturz begraben wurde. Laut diesem Inverview von besonderem Interesse: bis zu 3 TF-Teams vor Ort, und zur Ortung musste seitlich gegraben werden. Der Arbeiter überlebte den Unfall nicht.
Im Interview auch die Frage nach dem Gewicht von 5 Fuss Erdreich. Bei einer Kantenlänge von 2,50 und einer Tiefe von 1,5m haben wir etwas über 9 Kubikmeter, bei einer Dichte von 2,5 sind das also mehr als 23 Tonnen (!). In der Tat nicht zu überleben. (LAFD)
Kein Einfacher Einsatz für die Berliner Feuerehr: Bagger in Baugrube. Im Englischen spricht man eher nicht von einer trench, sondern von einer excavation, da Breite > Tiefe, wenn auch dieses >1,20m. Das ist allerdings nur ein kleines Detail.
Abgesehen von der Schwierigkeit, die Personen mit Kissen und Kran zu bergen / retten, ein interessantes Detail, wichtig bei der Erkundung: Der Bagger hat scheinbar mindestens eine, eher zwei oder gar mehr Abstützungen mitgenommen, und nun hat man potenziell instabiles und ungesichertes Erdreich. Dass der Verbau etwas nachgibt, ist in diesem Bild gut zu sehen, es besteht die Gefahr von Nachrutschen und einer ernsthaften Einklemmung des Rettungspersonals.
Ich denke jedoch, in diesem Fall ist das Einsetzen von Personal im Gefahrenbereich zumindest für die Rettung vertretbar. Für die Phase der Bergung kann man sich schon überlegen, ob man nicht zuerst sichert.
In Graz (Österreich) wurde ein Arbeiter in einer ungesicherten Grube (Deep Trench, 4 Meter Tiefe) bis zur Hüfte von Lehm begraben. Mit viel Glück überlebte er das Unglück – der Kollege von der Höhenrettung Graz imho auch. Immerhin wurde gesichert, aber Erdreich bewegt sich auch lateral und vertikal, und ein Brett ist einfach nicht ausreichend. Aber: wie in vielen Fällen verlief die Rettung glimpflich. Links: BF Graz, Fireworld AT)
Nicht ganz so viel Glück hatte ein anderer Arbeiter, aber über diesen Unfall ist keine Information verfügbar.
Beim Stöbern durch alte Bilder und Videos gefunden: Erste Eindrücke vom Trench auf der FDIC in Indy. Wenn ich damals (2008) gewusst hätte, dass mein heutiger Arbeitgeber dir Stützen herstellt, was hätte ich mir gedacht?
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