Von allen Modulen war es in der Vorbereitung das bisher aufwändigste, aber nun können wir auch ganz offiziell „Maschinelle Zugeinrichtung / Seilwinde“ anbieten.

Gestern waren wir bei der Feuerwehr Anröchte (Seite auf Facebook) zu Gast um das Modul endlich fest zu ziehen. Die ganz einfache, ehrliche Frage am Ende des Tages: „Würdet ihr dafür Geld ausgeben? Ist es das wert?“. Nachdem die Antwort ein (hoffentlich) ehrliches „Ja“ war, sind wir endlich soweit.

Aufwändig deshalb, weil wir einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt haben. Die Seilwindentechnik steht definitiv im Hintergrund. Wichtiger ist die richtige Anwendung, also die Taktik, und das Wissen um die Möglichkeiten.

Als quasi Nebenprodukt haben wir uns auch der Anschlagmittelproblematik angenommen und festgestellt, dass hier wirklich vieles im Argen liegt.

Das Modul ist primär für Führungskräfte und Mannschaft ausgelegt. Der Maschinist sollte wissen, wie man Seil ein- und ausfährt, vielleicht in den Notbetrieb geht, das Fahrzeug sichert – im Prinzip reicht das. Die Führungskraft sollte wissen, welche Möglichkeiten sie hat und dieses kommunizieren (Stichwort: Fahrzeugaufstellung). Die Bedienmannschaft sollte den Anweisungen folgen können, und auch richtig anschlagen.

Insofern können wir nur appellieren, die Ausbildung in den Wehren so zu gestalten, dass sie nicht nur bei den Fahrern bzw. Maschinisten angesiedelt ist, sondern ganzheitlich ausgelegt ist.

Teilnehmer sollten die entstehenden Lasten bzw, Kräfte grob berechnen können und lastmindernde Faktoren erkennen.

Der Fokus liegt dann klar auf die Anwendung. Das Modul (wie alle anderen Module) besteht wiederum aus einzelnen, aufeinander aufbauenden Übungen, z. Bsp. Zugversuche, gerader Zug, „komplexer Zug mit Drehung“, Aufrichten mit Gegenzug, Arbeiten mit Umlenkung.

Wir haben uns auch darüber unterhalten, inwieweit wir Kettenrettung mit aufnehmen. Sie ist definitiv nicht Kernthema, jedoch waren die Teilnehmer einhellig der Meinung, das gehört mit rein, primär um es mal gesehen zu haben.

Interessant wird zu sehen, wie sich die Erwartungshaltung der Teilnehmer gestalten wird, insbesondere mit Hinblick auf die Technik. Wir wollen hier tatsächlich ganz bewusst die Seilwinde selbst ausklammern: einerseits, weil es unterschiedliche Hersteller und Philosophien gibt, und zweitens, weil wir uns auf die Anwendung fokussieren wollen. Motivierte Bediener kennen die Technik im eigenen Stall.

Und drittens: Das Modul geht genauso auch mit Greifzug*

Zur Vorbereitung: durchgehend begleitet von sehr intensiven internen Diskussionen mit teilweise schon pädantischen Zügen haben wir uns in einem halben Jahr viermal getroffen, um die Praxis auszuarbeiten. Es ging nach Paderborn (mit der FF Büren, der FTZ PB), Olpe, Abensberg und eben Anröchte. Dabei hatten wir immer Externe mit dabei, die uns das wertvolle Feedback gegeben haben, das bei so einem Prozess benötigt wird. An dieser Stelle gerne nochmal ein dickes Dankeschön!

Und nun sehen wir mal, was daraus wird. Was durchaus als ideales Format vorstellbar ist: analog „Tiefbauunfälle“ Theorie am Vorabend, um dann einen Tag im Feld verbringen zu können. Typischerweise fällt das auf ein Freitag und Samstag.

Wie immer: bei Interesse gerne melden, wir freuen uns auf Euch!

*Ja, ich weiss. Mehrzweckzug.