In Heppenheim stürzte ein Traktor um und klemmte den Fahrer ein. Nach dem Einsatz von Hebekissen konnte er befreit werden. (Danke Gempi)

Gerne würde ich mehr über diesen Einsatz erfahren, Wohnmobil am Hang. Dem Anschein nach eigentlich eine Feuerwehrlage und ein gutes Argument für das Vorhalten von Langhölzern. Wurde vom THW gelöst. (Danke Michael)

Weniger lustig, dafür langwierig die Rettung eines Fahrers bei LKW auf Dach mittels Mobilkran. Einsatzdauer: drei Stunden. (Danke Christian)

Zuletzt deutlich glimpflicher: Baukran gegen Haus mit geringem Sachschaden, und eigentlich eine „schöne“ Lage, bei der man sich die Primärsicherung überlagen darf. (Danke Dietmar)

Chancen muss man wahrnehmen. Unterwegs in Norwegen, Besuch auf einem „Heavy“-Friedhof bzw. Schrottplatz, und prompt bietet sich die Chance: in der Ecke abgestellt war ein verunfallter Scania mit nach vorne abgekippter Kabine. Ergo: nichts wie ran!

Ziele waren folgende: Kabine stabilisieren und Zugang zum Fahrer über Frontscheibe sowie Seitentür ermöglichen, auch für Rettungsöffnung. Eine Bilderstrecke in voller Auflösung gibt’s hier bei Flickr.

Truck cabin stabilisation: Our goal was to achieve stabilisation of the cabin as well as leaving extrication space through the front window and door.  The view from the back:

Hier die Sicht von hinten:

Wie man sieht ist die Kabine nicht abgerissen / The cabin is still on its hinges:

Erster Schritt – nach der Erkundung: Kabine vertikal stabilisieren. Besondere Schwierigkeit: Kiesboden / First step: vertical stabilisation and creating a safe working space from below. Special malus: gravel soil.

Somit kann die Kabine schon mal nicht mehr nach unten, und die Rettungskräfte können bei Bedarf an die Frontscheiben.

Schritt 2: der „Flying Raker Shore“. Der kommt eigentlich aus der Gebäudeabstützung, funktioniert aber bei schweren Fahrzeugen, ob Bus, LKW, aber auch bei Zügen genau so gut: / Step two, putting the Flying Raker Shore in place. This is adapted from building collapse shoring and works just as well on heavy vehicles such as bus, truck and trains

Mit Schnureisen an der Platte festgemacht. Auf Asphalt könnte man auch einen Spanngurt hernehmen.

Somit kann sich die Kabine auch nicht mehr nach rechts bewegen. Bleibt nur noch die Sicherung nach hinten. Die sieht so aus: / Longitudinal stabilisation:

Die Stütze wird zwischen Traverse und Kabine eingezogen, und mit dem Spanngurt wird diese auf die Stütze gezogen. Resultat: Sicherung der Kippbewegung nach hinten und nach vorne.

A strut is put between frame and cabin, and a ratchet belt pulls the cabin onto the strut.

Das Problem bei dieser Lage: dort, wo die Stütze in den Rahmen geht, befindet sich normalerweise der Aufbau. Lösung? Kürzere Stütze: / The problem: this strut is too long, and in reality would be in the way of the superstructure. The solution: using a shorter strut:

Ob die Kabine so gesichert ist? Zu zweit haben wir versucht, das Ding zu wippen – fehlanzeige, bombenfest. / We tried rocking the cabin, to no avail: it is absolutely rock solid.

Zwei tödliche Unterfahrunfälle in kürzester Zeit: Bei Brannenburg (Bayern) kam ein PKW von der Autobahn ab und fuhr ungebremst in einen auf einem Parkplatz abgestellten LKW. Drei der vier Insassen wurden tödlich verletzt: Bericht. Bei Neu-Isenburg (Hessen) fuhr ein Mercedes in das Heck eines stehenden LKW, beide Insassen kamen dabei ums Leben: Bericht. (Danke an @nikiobermaier und @freeskier1978 für die Hinweise).

Auch eine Meldung wert ist dieser Auffahrunfall, bei dem ein LKW-Fahrer in seiner nach einem Auffahrunfall zusammengedrückten Kabine getötet wurde. (Danke an @Tschirley183).

Two fatal underrides and a truck driver killed following a crash.

Die ersten Big Lift Seminare fanden in einer Kiesgrube statt, die auch mit einer LKW-Waage versehen war. Der Mitarbeiter dort erzählte von ab und an überladenen Fahrzeugen. Der Rekord lag bei ca. 55 Tonnen, aber ein Fahrzeuggewicht jenseits der 40 Tonnen war wohl an der Tagesordnung.

In diesem Zusammenhang ein Verweis auf eine Polizeikontrolle, bei der ein Holzlaster mit 51 Tonnen erwischt wurde. Ich meine, keine Seltenheit – für uns als Feuerwehr besonders wichtig, sollte es zu einem Lift kommen. Danke an Michael für den Link!

There is sometimes a difference between what a truck is allowed to weigh, and what it actually weighs. This truck was weighed at 51 tons, while only 40 tons are allowed. This is relevant information to us as fire services if we have to perform a lift.

Schwer beschäftigte Schutzengel: einmal bei „LKW auf Dach auf Seite von Brücke in 70m Höhe„, hier mit mehr Bildern, (beweist wieder einmal, gibt’s nicht gibt’s nicht) sowie 40 Tonnen Kohle über dem Abgrund, beides in China. Da dann! (Danke, Sinisa)

Aus Rescue-Sicht interessant, welche lateralen Kräfte das Beton bzw. die Brückenkontruktion aushält. Der Vorderteil des LKW scheint an ein Stück Geländer zu hängen.

Truck upside down dangling from a bridge, and truck over cliff, both in China.

Inzwischen ein wenig Zeit vergangen, deshalb gesammelt als Nachtrag:

  • In Gross Umstadt kippte ein Linienbus auf die Seite (Einsatzbericht) – glücklicherweise wurde niemand unter dem Bus eingeklemmt. Insgesamt 8 Verletzte.
  • Trench in Delmenhorst: durch aus- oder unterspülten Untergrund kam das Erdreich in einer Baugrube ins Rutschen, der Arbeiter wurde bis zur Hüfte verschüttet. Rettungsversuche durch Ziehen waren erfolglos. Merke: ab Verschüttung in Knöchelhöhe niemals versuchen, den Patienten herauszuziehen.
  • In Heringsdorf (Schleswig-Holstein) rammte ein dänischer ICE einen Lastwagen – der Fahrer starb noch an der Unfallstelle.
  • LKW fährt auf LKW auf – Kabine abgerissen, Fahrer tot (Nonstopnews)

PKW unter LKW, Personen eingeklemmt. Wir müssen da ran. Darf man den PKW einfach so herausziehen? Auch hier gibt es keine Pauschalantwort – kommt eben drauf an. Sind die Fahrzeuge nicht zu sehr verkeilt, gibt es der Boden her, so spricht nichts dagegen. Grosser Vorteil: ich komme wesentlich besser an den Patienten heran, und spare hinten raus viel zeit. Bei einer Crash-Rettung auch eine Überlegung wert.

Wichtig ist vor Allem, dass der Einsatzleiter oder für die Rettung zuständige diese Entscheidung früh trifft, insbesondere weil man sich die Möglichkeit schnell verbauen kann. Das sind zB gesetzte Spanngurte, Stützen die im Weg sind, oder Hebemittel. Idealerweise sollte man jedoch in beiden Fällen jederzeit auf die Alternative zugreifen können.

Somit: grundsätzlich ja, kommt aber drauf an.

Unglaubliches Pech für eine 30-Jährige Autofahrerin: als sie die Autobahn unterquert, landet ein Sattelzug oben drauf und klemmt sie schwer ein. Was folgt, ist ein geschätzter 7-Tonnen-Lift mittels Bordkran und Bagger um die Fahrerin befreien zu können. Abstützung ist nicht zu erkennen. Es muss die Sattelzugmaschine ganz angehoben werden. Glück im Unglück: die Zugmaschine schlug auf Höhe des Rücksitzes auf. Keine einfache Lage.

BK Media News und Mittelbayerische (Danke an Sebastian, Daniel, Thorsten und @stefan8422)