Letzte Woche hat das Team rund um Sinisa, Mario und Zeko eine richtig schöne Lage gezaubert, die es im ersten kroatischen Heavy Rescue Lehrgang zu bewältigen galt.

Klitzekleines Problem: der Betonmischer ist noch im aktiven Dienst, durfte also nicht beschädigt werden. Somit entfielen einige mögliche Lift-Punkte, da Kabel und Leitunge jeglicher Art beschädigt worden wären. Hier die vorgefundene Lage:

Ich hätte gerne hinter dem Auto gehoben, aber es war kein Ansatzpunkt da, bei dem keine Leitung gestört hat. Somit mussten wir uns auf den Vorderwagen beschränken.

Das Abstützen war weniger das Problem: zwei von den grossen grauen mit Contour Base, die Base Plates mit Spanngurt verzurrt, und schon haben wir eine vertikale Sicherung, und teilweise eine laterale. Aufnahmevermögen: knappe 20 Tonnen, also gewichtsmässig überhaupt kein Problem.

Eher problematisch dann der Lift an sich, mangels Ansatzpunkten. Solange kein Patient darunter liegt, ist es legitim, die Trennwand („Firewall“) im PKW, alternativ den Motorblock des PKW als Ansatzpunkt zu nutzen. Nur muss man ein sehr genaues Auge darauf werfen, ob diese auch stabil genug ist.

Das wäre der so genannte Dash Lift oder Armaturenbrett Lift.

Bei diesem Skoda war sie nicht stabil genug und wurde nach unten gedrückt. In der Realität eine Gefährdung der Insassen. Bei einem moderneren Fahrzeug würde bei dieser Lage der Unterbau eher halten.

Die verbleibenden Optionen sind recht begrenzt. Für einen Büffelheber oder einen hydraulischen Rettungszylinder wäre der Ansazupunkt ohne Unterbau kaum zu schaffen, und würde instabil.

Wir haben zwei Varianten des Kreuzverbaus als Ansatzpunkt für Hochdruck-Kissen ausprobiert:

Der Single Stack (Einzel-Kreuzverbau) benötigt schon richtig viel Holz, wie man sieht. So viel führt ganz sicher kein HLF mit. Zudem ist er höher als eigentlich erlaubt bzw. zugelassen (1Meter), aber wenn man sonst keine Option hat, darf auch davon abgewichen werden. Zwei entscheidende Nachteile: extreme seitliche instabilität, sobald das Kissen sich aufbläst, „wandert“ der Verbau. Ein einziger Hebepunkt muss dann schon sehr mittig angebracht werden, um keine Instabilität zu erzeugen.

Der Double Stack verteilt die Kraft af zwei Kreuzverbaue, somit ist die Unstabilität geringer. Zudem kann man mit zwei Hebepunkten den Lift wesentlich besser steuern. Nachteil: Unmengen von Holz, und ein Crib Stack in der Höhe sauber hinzubekommen, ist fast unmöglich. Weitere Nachteil: es dauert richtig lange, bis das Ganze sauber steht.

Die schliessliche Möglichkeit ist der Strut Lift, bei dem statt des Kreuzverbaus eine Stütze mit 10-Tonnen-Hydraulik zum Einsatz kommt – schnelles Anheben mit großem Hubweg, 20 Zentimeter in maximal 10 Minuten inklusive allem Aufbau.

Wie gesagt, das sind alles reine Optionen mit Vor- und Nachteilen. Wieder mal sehr lehrreich!

Bilderstrecke auf Flickr.


Wenn’s darum geht, die Hohlräume zwischen FinnForm-Paneele und Erdreich auszufüllen, sind ND-Kissen erstes Mittel der Wahl, lange besser als Erdreich oder Unterbauholz. Kleines Problem: das Kissen zieht sich auseinander und ist schwer, anzubringen – um so mehr, je knapper der Raum bemessen ist.

Lösung: Kissen mit Gaffer Tape „fixieren“, ablassen und Luft rein. Gaffer reisst. Elegant!

Extrem interessantes Video von einem Bus auf Seite (Busunfall bei Stolpe / Zarrentin):

Besonders gut zu sehen, der Bus hat sich seitlich in den weichen Boden eingegraben. Diese Tatsache zieht sich wie ein roter Faden durch die Unfälle dieser Art, bzw. Berichte. In diesem Fall war der Bus glücklicherweise nur mit dem Fahrer besetzt. Mit Passagieren kann man sich vorstellen, wie diese „eingegraben“ werden. Einsauberer Lift ist kaum möglich, hier muss man unter Umständen richtig tunneln.

Dieser Information nach lief auch noch der Tank komplett aus, eine weitere nicht unerhebliche Gefahr bei solchen Lagen.

Danke Andre für den Tipp via Facebook.

Was mit jedem Lift immer deutlicher zutage tritt: seitliches Halten ist immens wichtig. Umso mehr, wenn die Last uneben ist, und die Auflage – hier der PKW – auch schwer zu kontrollieren ist. Sobald angehoben wird, geht es mit dem seitlichen „wandern“ los. Deshalb sollte auch die Erkundung zwingend die möglichen Fixpunkte beinhalten. Sind diese nicht vorhanden, muss man sie eben setzen. Idealerweise als Zug mit Greif- oder Kettenzug oder Spanngurt. Alternative ist Druck, indem man beispielsweise eine Stütze setzt.

In diesem Fall war der Container schön schräg, und man konnte nur mittig anheben. Resultat: die Last verschob sich, und musste festgehalten werden. Hat mit einem Schnureisen und Spanngurt winderbar geklappt. Kleine Bilderstrecke.

Riesenglück für alle Beteiligten: LKW-Reifen platzt, dieser fährt in die Gegenfahrbahn und stürzt kopfüber in Graben – keine Toten. Osthessen News.

Wie sichert man eine lose Deichsel? Diese bildet, wenn man denn anheben möchte, eine extrem hohe Gefährung. Eine ungesichterte Deichsel kann plötzlich seitlich „abhauen“, das ganze Fahrzeug wird instabil und kippt unter Umständen um.

In der Annahme, die Deichsel steht einigermassen gerade. So kann sie gesichert werden:

Zuerst Klötze unter die Reifen legen. Am Besten vier Klötze, alternativ Holzkeile, damit die Deichsel einigermassen gesichert ist. Als nächstes werden Spanngurte angelegt:

Dabei werden die Spanngurte über Kreuz nach hinten an den Rahmen angespannt.

An sich eine recht einfache Geschichte. Dennoch gilt es, einige Dinge zu beachten:

Zuerst müssen die Keile eingesetzt werden: sie sind billiges und schnelles Mittel um die Deichsel vor ungewollten Bewegungen zu bewahren.

Die Spanngurte sollten möglichst Parallel und in Absprache eingesetzt werden: insbesondere ist darauf zu achten, dass nicht einseitig angezogen wird, und auch hier eine ungewollte Bewegung ausgelöst wird.

Bus Lift Stufe 1

Interessante Erkenntnis vom Bus Lift in Zirl (Fotostrecke). Der Hebevorgang bis zum Kipppunkt lässt sich in drei Schritten einteilen. Diese sind weitgehend von den Geräten abhängig.

Schritt I: Anheben (Bild oben)

Es ist zwar unwahrscheinlich, dass der Bus seitlings und bündig mit dem Boden liegt, dennoch: hier gilt es, die Kissen darunter zu bekommen, und es wird mit Unterbaumaterial abgestützt, ob Holz oder „Crib Blocks“. Erreichter Lift: ca 50cm.

Schritt II: „Grosser Lift“

Die maximale Hubhöhe wird durch die Kissen beschränkt, alternativ durch die Teleskopierbarkeit der Stützen. Diese können im Idealfall in den Dachluken eingesetzt werden, oder man schafft sich einen Fixpunkt mit der Blechklaue des Highway Hooligan, mit der man die weiche Dachhaut bearbeitet und den Rahmen freilegt.

Schritt III: Aufrichten Step 2

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Dieser Schritt geht theoretisch bis zum völligen Aufrichten. Die Stützen sitzen nun an der Dachkante, und die Kissen wurden etwas weiter nach innen gebracht, an der Seitenwand unterhalb der Fenster. Wichtig ist hier den Bus zu „fangen“: entweder mit Seilwindengegenzug, mit Stützen auf der anderen Seite, und längs darf er auch nicht wegrollen.