Eine kleine Aktualisierung mit Ergebnissen aus unwissenschaftlichen Feldversuchen rund um Ortung bzw. Bildübertragung

1: Firstlook kabelgebunden als Augen und Ohren in „confined space“

Die Firstlook 360 Endoskopkamera baut normalerweise ihr eigenes WLAN auf um sich mit dem Bedienertablet zu verbinden – und mit bis zu vier weiteren Beobachtern.

Eine Alternative ist, ein Verbindungskabel mit 30 oder 100m Länge zu verwenden. Eine mögliche Verwendung ist die Fernbeobachtung von (Rettungs-)arbeiten in unzugänglichen Orten, wie z.Bsp Trümmer, Kanalisation oder Schächten. Somit haben vorgehende Trupps ein „beobachtendes Auge“ draußen dabei, das auch Gegensprechen ermöglicht – setzt jedoch aufgrund der geringen Lautstärke eine sehr ruhige Umgebung voraus.

Hier begleiten wir das Vordringen eines Trupps. Das Video und die Bilder werden im 360° abgespeichert, Betrachter können auch im Playback 360° wiedergeben. Ton wird mit aufgenommen und kann zur Protokollierung dienen.

2: Durchbruchsöffnung Firstlook mit Bohrhammer

Betondurchbrüche für Endoskopkameras werden üblicherweise mit Kernbohrern oder alternativ mit großen Bohrern geschaffen. Wir haben getestet, ob und wie lange das mit einem handlichen Bohrhammer funktionieren würde.

Im (USAR Fachjargon) Stitching verfahren werden Löcher gebohrt und der Inhalt anschließend mit Flachmeissel herausgeschlagen. In unserem Versuch mit 18cm Beton zweifach armiert benötigten wir ca 20 Minuten. Freigelegte Armierung lässt sich mit dem Flachmeissel durchschlagen, ansonsten hätte man auch eine Säbelsäge verwenden können.

Verwendet wurde der Milwaukee FHX Kombihammer mit 16mm Vierkronen-Bohrer sowie gehärtetem Flachmeissel. Dazu der neue 6Ah Forge-Akku, der in diesem Vorgang ca 50% Speicher verbrauchte. Der Forge-Akku lässt sich in ca. 15 Minuten wieder auf 80% laden, was einen dauernden Umlauf mit wenigen Akkus ermöglichen sollte.

Der Vorgang kann natürlich noch etwas optimiert werden, zum Beispiel mit einer Schablone, aber insgesamt ist das eine durchaus valide Alternative zur Kernbohrung die vor Allem mit Führung deutlich länger in der Vorbereitung benötigt. Es sind weitere Versuche nötig, aber Stand jetzt ist das schon sehre vielversprechend.

3: Pilot-Endoskop

Mit dem Erscheinen des M12ATB-Endoskops kann nun auch eine kleine Endoskopkamera in der Ortung sinnvoll als „Pilot“ genutzt werden:

  • Das wirklich innovative: Allem Voran macht das zweite Auge im 90° Winkel Sinn, nun kann auch seitlich eine räumlich begrenzte Erkundung durchgeführt werden
  • Mit 5mm Durchmesser können Bohrungen in Sekundenschnelle durchgeführt werden (8mm Bohrer)

Somit kann die Kamera dazu verwendet werden, „erstmal auf die Schnelle nachzusehen“. So können Hohlräume erkundet werden, auch wird geprüft ob sich keine Personen direkt an der vorgesehenen großen (Kern-)bohrung befinden und Statiker/ Baufachberater können beurteilen ob tragende Teile beschädigt würden.

Man sieht: Die Qualität ist nicht die Beste, aber durchaus ausreichend um im Radius von ca. 50cm eine Erkundung durchzuführen.
PS – die Halloween-Hand nutzen wir allgemein bei der Ortungsausbildung. Es geht um das Erkennen menschlicher Umrisse, die normalerweise weicher ausfallen als Bauschutt.