Bevor das hier in den Untiefen des Internets verschwindet:

Ich hatte gestern das Glück eine Fortbildung in Richtung Vu LKW/Bus zu bekommen. Wir waren ca 20 Leute und es war ein Mann einer Firma dort der sich auf solche Sachen spezialisiert hat. Erst haben wir drüber geredet wie man Gewichte von Bussen/Lkw richtig einschätzt. Dort sieht man erstmal wie verkehrt man sehr oft liegt. Weiter ging es mit Techniken des Hochhebens. Wie man am besten hebt, wo und welche Gerätschaften man verwendet. Und als letzter großer Punkt kam die Absicherung gegen wegrutschen, wegrollen oder sonstiges.

Alles in allem verdammt interessant.

Ist doch schön :)

Das San Francisco Fire Department wurde zu einem Tiefbauunfall gerufen. Infos und Videos sind hier. Den Informationen nach wurde an einer nicht genehmigten oder begutachteten Baustelle Ausgrabungsarbeiten unternommen, in dessen Verlauf es zu einem Einsturz kam. Bedingt durch den sandigen Boden, der immer wieder nachlief, gestaltete sich die Rettung sehr schwierig und dauerte insgesamt vier Stunden.

Zum Verbau ist wenig zu sagen, da wenig zu sehen. Gut zu sehen jedoch, dass Gruben nie „perfekt“ sind, die Wände sind also nicht parallel und stellen hohe Anforderungen an die Rettungsmannschaften. Die Tiefe betrug dem Sprecher nach 12 Fuss, also knapp 4 Meter – hier spricht man bereits von einer Deep Trench.

Auf jeden Fall aber ist von Paratech ein Trench Cushion – das ist das gelbe Niederdruck-Kissen für Tiefbauunfälle – zu sehen, der hinter einem StrongBack den Hohlraum ausfüllt und ein gutes Stück nach oben rausguckt.

Für den Patienten ging die Sache wohl glimpflich aus. Danke an Christian für den Link!

Letzte Woche hat das Team rund um Sinisa, Mario und Zeko eine richtig schöne Lage gezaubert, die es im ersten kroatischen Heavy Rescue Lehrgang zu bewältigen galt.

Klitzekleines Problem: der Betonmischer ist noch im aktiven Dienst, durfte also nicht beschädigt werden. Somit entfielen einige mögliche Lift-Punkte, da Kabel und Leitunge jeglicher Art beschädigt worden wären. Hier die vorgefundene Lage:

Ich hätte gerne hinter dem Auto gehoben, aber es war kein Ansatzpunkt da, bei dem keine Leitung gestört hat. Somit mussten wir uns auf den Vorderwagen beschränken.

Das Abstützen war weniger das Problem: zwei von den grossen grauen mit Contour Base, die Base Plates mit Spanngurt verzurrt, und schon haben wir eine vertikale Sicherung, und teilweise eine laterale. Aufnahmevermögen: knappe 20 Tonnen, also gewichtsmässig überhaupt kein Problem.

Eher problematisch dann der Lift an sich, mangels Ansatzpunkten. Solange kein Patient darunter liegt, ist es legitim, die Trennwand („Firewall“) im PKW, alternativ den Motorblock des PKW als Ansatzpunkt zu nutzen. Nur muss man ein sehr genaues Auge darauf werfen, ob diese auch stabil genug ist.

Das wäre der so genannte Dash Lift oder Armaturenbrett Lift.

Bei diesem Skoda war sie nicht stabil genug und wurde nach unten gedrückt. In der Realität eine Gefährdung der Insassen. Bei einem moderneren Fahrzeug würde bei dieser Lage der Unterbau eher halten.

Die verbleibenden Optionen sind recht begrenzt. Für einen Büffelheber oder einen hydraulischen Rettungszylinder wäre der Ansazupunkt ohne Unterbau kaum zu schaffen, und würde instabil.

Wir haben zwei Varianten des Kreuzverbaus als Ansatzpunkt für Hochdruck-Kissen ausprobiert:

Der Single Stack (Einzel-Kreuzverbau) benötigt schon richtig viel Holz, wie man sieht. So viel führt ganz sicher kein HLF mit. Zudem ist er höher als eigentlich erlaubt bzw. zugelassen (1Meter), aber wenn man sonst keine Option hat, darf auch davon abgewichen werden. Zwei entscheidende Nachteile: extreme seitliche instabilität, sobald das Kissen sich aufbläst, „wandert“ der Verbau. Ein einziger Hebepunkt muss dann schon sehr mittig angebracht werden, um keine Instabilität zu erzeugen.

Der Double Stack verteilt die Kraft af zwei Kreuzverbaue, somit ist die Unstabilität geringer. Zudem kann man mit zwei Hebepunkten den Lift wesentlich besser steuern. Nachteil: Unmengen von Holz, und ein Crib Stack in der Höhe sauber hinzubekommen, ist fast unmöglich. Weitere Nachteil: es dauert richtig lange, bis das Ganze sauber steht.

Die schliessliche Möglichkeit ist der Strut Lift, bei dem statt des Kreuzverbaus eine Stütze mit 10-Tonnen-Hydraulik zum Einsatz kommt – schnelles Anheben mit großem Hubweg, 20 Zentimeter in maximal 10 Minuten inklusive allem Aufbau.

Wie gesagt, das sind alles reine Optionen mit Vor- und Nachteilen. Wieder mal sehr lehrreich!

Bilderstrecke auf Flickr.


Wenn’s darum geht, die Hohlräume zwischen FinnForm-Paneele und Erdreich auszufüllen, sind ND-Kissen erstes Mittel der Wahl, lange besser als Erdreich oder Unterbauholz. Kleines Problem: das Kissen zieht sich auseinander und ist schwer, anzubringen – um so mehr, je knapper der Raum bemessen ist.

Lösung: Kissen mit Gaffer Tape „fixieren“, ablassen und Luft rein. Gaffer reisst. Elegant!

Extrem interessantes Video von einem Bus auf Seite (Busunfall bei Stolpe / Zarrentin):

Besonders gut zu sehen, der Bus hat sich seitlich in den weichen Boden eingegraben. Diese Tatsache zieht sich wie ein roter Faden durch die Unfälle dieser Art, bzw. Berichte. In diesem Fall war der Bus glücklicherweise nur mit dem Fahrer besetzt. Mit Passagieren kann man sich vorstellen, wie diese „eingegraben“ werden. Einsauberer Lift ist kaum möglich, hier muss man unter Umständen richtig tunneln.

Dieser Information nach lief auch noch der Tank komplett aus, eine weitere nicht unerhebliche Gefahr bei solchen Lagen.

Danke Andre für den Tipp via Facebook.

Was mit jedem Lift immer deutlicher zutage tritt: seitliches Halten ist immens wichtig. Umso mehr, wenn die Last uneben ist, und die Auflage – hier der PKW – auch schwer zu kontrollieren ist. Sobald angehoben wird, geht es mit dem seitlichen „wandern“ los. Deshalb sollte auch die Erkundung zwingend die möglichen Fixpunkte beinhalten. Sind diese nicht vorhanden, muss man sie eben setzen. Idealerweise als Zug mit Greif- oder Kettenzug oder Spanngurt. Alternative ist Druck, indem man beispielsweise eine Stütze setzt.

In diesem Fall war der Container schön schräg, und man konnte nur mittig anheben. Resultat: die Last verschob sich, und musste festgehalten werden. Hat mit einem Schnureisen und Spanngurt winderbar geklappt. Kleine Bilderstrecke.

Riesenglück für alle Beteiligten: LKW-Reifen platzt, dieser fährt in die Gegenfahrbahn und stürzt kopfüber in Graben – keine Toten. Osthessen News.

Wie sichert man eine lose Deichsel? Diese bildet, wenn man denn anheben möchte, eine extrem hohe Gefährung. Eine ungesichterte Deichsel kann plötzlich seitlich „abhauen“, das ganze Fahrzeug wird instabil und kippt unter Umständen um.

In der Annahme, die Deichsel steht einigermassen gerade. So kann sie gesichert werden:

Zuerst Klötze unter die Reifen legen. Am Besten vier Klötze, alternativ Holzkeile, damit die Deichsel einigermassen gesichert ist. Als nächstes werden Spanngurte angelegt:

Dabei werden die Spanngurte über Kreuz nach hinten an den Rahmen angespannt.

An sich eine recht einfache Geschichte. Dennoch gilt es, einige Dinge zu beachten:

Zuerst müssen die Keile eingesetzt werden: sie sind billiges und schnelles Mittel um die Deichsel vor ungewollten Bewegungen zu bewahren.

Die Spanngurte sollten möglichst Parallel und in Absprache eingesetzt werden: insbesondere ist darauf zu achten, dass nicht einseitig angezogen wird, und auch hier eine ungewollte Bewegung ausgelöst wird.

Der softeste Launch aller Zeite, auch weil eigentlich nur dir Struktur der Site an ihrem Platz ist. Die Inhalte müssen halt folgen. Dennoch erstmal herzlich willkommen hier :)