Was hat Gebäudeabstützung mit Fahrzeugabstützung zu tun? Viel.
Wackelige Fahrzeuge gehören stabilisiert. Hier gilt es, ein Paar Dinge zu beachten. Was man oben sieht, ist die Quick & Dirty – Lösung. Genauer: dies ist eine Zweipunkt-Lösung, die Kraft wird an zwei Punkten in das Fahrzeug geleitet: einmal am Stützenkopf, einmal am Spanngurt.
Da wir gewöhnlich keine beweglichen Teile des Fahrzeugs verwenden, haben wir ein – durch das Fahrzeug hergestelltes – Kräftedreieck. Das sieht ungefähr so aus:
Das wäre das Mittel der Wahl. um einer erste schnelle Stabilisierung hinzubekommen. Auf der Dachseite würde man hier unter der A- B- und C-Säule Keile einlegen. Durch den Spanngurt „hebt“ das TVS das Fahrzeug quasi auf die Keile, und die Kraft wird dort abgeleitet, wo sie hingehört: über die Stütze (bis 4.500kg Faktor 1:2).
Das Problem hierbei: dies funktioniert eigentlich nur richtig auf ebener Fläche. Fahrzeuge liegen aber nicht immer auf ebener Fläche, was für das obige Zweipunktsystem tödlich ist, ist eine Bewegung des Fahrzeugs an der Längsachse. Die Stabilisierung kippt extrem schnell um.
Im USAR-Bereich bzw. bei der Gebäudeabstützung würde dies beispielsweise einer Stützstrebe oder einem Schwelljoch entsprechen – schnell eingesetzt um initial abzustützen, aber mit erheblichen Nachteilen, da sie uA. keine Dreh- oder Seitbewegung abfangen.
Abhilfe schafft eine so genannte Dreipunktstabilisierung:
Mit Hilfe eines extra Spanngurts sowie Schäkel oder Dreiecks kann man nun eine extrem stabile Kräftepyramide bzw. ein Kräftetetraeder hinbekommen. Im USAR-Bereich ist das nichts anderes als ein Raumfachwerk, bei Gebäuden immer einer einer einfachen Abstützung (bsp. Stützstrebe) vorzuziehen, um mögliche Bewegungen in mehreren Richtungen gleichzeitig entgegenzuwirken.
Hier die Pyramide:
Sollte das Fahrzeug längs in Bewegung kommen, fährt die Stütze wie eine Art Tragfläche mit. Ist das Fahrzeug in deutlicher Schräglage, gehören dann auf jeden Fall einige Spanngurte dazu.
Um den Vergleich zu Ende zu ziehen, hier aus dem USAR-Bereich. Zunächst sehen wir eine einzelne (Streb-)stütze. Sie würde eine direkte Krafteinwirkung nach aussen abfangen, aber keine (eher zu erwartende) Seit- oder Drehbewegung:
Aus diesem Grund muss eine Kreuzverschwertung eingesetzt werden:
Der Stützbock ist nun die ideale „Figur“ – genau wie die Pyramide beim Fahrzeug.
There are a few parallels between shoring a building and stabilising a vehicle. The initial two point stabilisation is quick, but it only works if forces are applied in ine single direction. For instance, if the stabilised vehicle makes a movement along the length axis, the struts will collapse immediately. It is better to apply a three point stabilisation, also called a pyramid, which will remain in place even if movement occurs.
In a USAR context, a full cross-braced raker shore will contain forces working in various directions, whereas a single shore won’t.