Stabile Seitenlage

Schöner Samstag in Göppingen. Damit nicht das nasskalte Wetter gemeint, sondern eher ein Tag mit Bus – dieser sogar noch fahrtüchtig, wurde auf die Seite gekippt und auf ein Auto gelehnt / geworfen. Das Ganze ein wenig Abseits der Hauptveranstaltung, eine Art Rescue Days, mit ganz viel Weber und in gewohnt guter Ausbildungsqualität. Michael und ich hatten das Vergnügen, Helfer an der Bus Lift-Station auszubilden. Ziel war, ein Lift um ca 30cm in gut 11-12 Minuten, um den PKW frei zu bekommen.

Seiten-Lift

Ein Bus Lift Dachlings auf Asphalt ist an sich der einfachste Lift, einfach wegen der Struktur des Busses, und – insofern er eingebremst ist – ist ein reibungsfreies Anheben möglich. Das Gewicht ist mit 2-3 Tonnen auch eher überschaubar. Die beiden Gruppen kamen im jeweils zweiten Durchgang auf ca. 11-12 Minuten, ein absolut akzeptabler Wert.

Bus LIft Gruppe 2

Aber auch hier gab es etwas Neues zu lernen. Galt es, das Dachprofil für die Seitenabstützung freizulegen, eine große Überraschung: die abgerundete Dachkante ist das Dachprofil. erstmal ein Stück mit dem Airgun herausgebrochen um das überhaupt festzustellen :-/

Profil

Zuletzt noch mit der ersten Gruppe noch einen Längs-Lift probiert. Besondere Freude bereitete dabei die erwartete Seitbewegung, bzw, das Abfangen geneu jener Bewegung mit einem Spanngurt seitlich. Resultat war ein absolut sauberer Lift nach oben, ganz ohne Seitbewegung.

Front Lift

Hier ist die Bilderstrecke bei Flickr. Danke nochmal an die Feuerwehr Göppingen, und insbesondere an das SEK in Göppingen für die Leihgabe des Buses. Ich freue mich sehr auf den Dreiachser :)

Summary

Worked on a Bus Lift with two groups. A Bus Lift is probably the easiest Lift to perform, but it is very educational to provide the basics. Both groups provided a 30cm lift in about 11-12 minutes. Also we were surprised that the roof framework of the  bus was on the outside. We chiseled a square piece with the goal dto gain access to an insertion point for the stabilisation, only to find out that the edge was actually part of the framework. Finally, we performed a longitudinal lift with high pressure bags, and lateral stabilisation using a ratchet belt.

Katrineholm, Schweden: Bus auf Seite, zwei Optionen der Abstützung. Einmal mit Ketten, einmal mit freigelegtem Profil.

Two stabilisation options: one with chains, one with access to the roof

Lässt man den psychologischen Faktor eines Echteinsatzes ausser acht, so bleibt hier der eigentlich schönste Spielplatz übrig. Und der ist nur für Erwachsene. Heute an den Bus rangedurft.

Um der ganzen Kettensache noch eines drauf zu setzen: Einspannen einer Kette ist nicht gleich Einspannen einer Kette – auch hier sind die unterschiedlichsten Varianten möglich. Im Prinzip geht es darum, dass die Multi-Base (Paratech Multibase) auch als Kettenkopf dienen kann. Hier ist zu beachten, dass der Kopf die Last nicht direkt von oben aufnimmt, sondern eher von der Seite. Das kann ein bisschen tricky sein.

Denn wenn der Kopf selbst nicht gegen das Objekt gedrückt wird, wie im Bild oben, passiert Folgendes:

Wie man sieht, drückt nicht der Kopf dagegen, sondern die Kette übt einen lateralen Zug nach unten aus. Nicht ideal, aber hier noch locker innerhalb der Parameter.

Zu guter letzt noch ein schönes Detail: Stahlstift durch den Kopf schieben verhindert ein Verziehen bzw. Durchdrehen.

Endlich dazu gekommen, das „basketing“ auszuprobieren. Dazu werden die Stützen nicht direkt angebracht, sondern eine Kette unter das Fahrzeug eingespannt. Das ist schon recht „advanced“ und erfordert einiges an Übung, sonst dauert die Anbringung viel zu lang. Ist aber eine super Alternative wenn die Ausrüstung und die Situation die Möglichkeit hergeben.

Dazu noch bei einem allen drei Durchgängen die hydraulischen Heber benutzt. Wieder super lehrreich. Weitere Infos dann wenn es wieder Richtung Europa geht.

Das Video hier gehört zur Kategorie „alles kann jederzeit und überall passieren“. Aussagen wie „passiert hier nie“ sind humbug.

Die Welt ist OK – bis zwei Sekunden vorm Ende. [BoingBoing]

Übler Unfall, bei dem zwei Personen ums Leben kamen: Infos.Eine Zugmaschine war stehen geblieben, ein pickup fuhr auf, ein Schulbus hinterher, und zu guter letzte ein weiterer Schulbus. Wenn man genau hinsieht: zwischen dem aufgelaufenen Schulbus und der Zugmaschine ist der Pickup mit dem eingeschlossenen Fahrer. Hier also die Überlegung: was wäre wenn der Fahrer noch am Leben wäre, und wir den da rausholen möchten? Wie bekommen wir den Bus stabilisiert?

Extrem interessantes Video von einem Bus auf Seite (Busunfall bei Stolpe / Zarrentin):

Besonders gut zu sehen, der Bus hat sich seitlich in den weichen Boden eingegraben. Diese Tatsache zieht sich wie ein roter Faden durch die Unfälle dieser Art, bzw. Berichte. In diesem Fall war der Bus glücklicherweise nur mit dem Fahrer besetzt. Mit Passagieren kann man sich vorstellen, wie diese „eingegraben“ werden. Einsauberer Lift ist kaum möglich, hier muss man unter Umständen richtig tunneln.

Dieser Information nach lief auch noch der Tank komplett aus, eine weitere nicht unerhebliche Gefahr bei solchen Lagen.

Danke Andre für den Tipp via Facebook.

Bus Lift Stufe 1

Interessante Erkenntnis vom Bus Lift in Zirl (Fotostrecke). Der Hebevorgang bis zum Kipppunkt lässt sich in drei Schritten einteilen. Diese sind weitgehend von den Geräten abhängig.

Schritt I: Anheben (Bild oben)

Es ist zwar unwahrscheinlich, dass der Bus seitlings und bündig mit dem Boden liegt, dennoch: hier gilt es, die Kissen darunter zu bekommen, und es wird mit Unterbaumaterial abgestützt, ob Holz oder „Crib Blocks“. Erreichter Lift: ca 50cm.

Schritt II: „Grosser Lift“

Die maximale Hubhöhe wird durch die Kissen beschränkt, alternativ durch die Teleskopierbarkeit der Stützen. Diese können im Idealfall in den Dachluken eingesetzt werden, oder man schafft sich einen Fixpunkt mit der Blechklaue des Highway Hooligan, mit der man die weiche Dachhaut bearbeitet und den Rahmen freilegt.

Schritt III: Aufrichten Step 2

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Dieser Schritt geht theoretisch bis zum völligen Aufrichten. Die Stützen sitzen nun an der Dachkante, und die Kissen wurden etwas weiter nach innen gebracht, an der Seitenwand unterhalb der Fenster. Wichtig ist hier den Bus zu „fangen“: entweder mit Seilwindengegenzug, mit Stützen auf der anderen Seite, und längs darf er auch nicht wegrollen.