HRG Handbuch „AB THL“ der Feuerwehr Kempten im Allgäu
Wir gratulieren der Feuerwehr Kempten zur offiziellen Einführung ihres HRG Handbuchs für den Abrollbehälter „Technische Hilfeleistung“!
Das nunmehr zweite Feldhandbuch-Projekt für Heavy Rescue Germany soll den Allgäuer Einsatzkräften ermöglichen, ihre Rettungsmittel effizienter in den Einsatz zu bringen.
Gerade Sonderfahrzeuge sind nicht Bestandteil des „Feuerwehralltags“: Sie führen umfangreiches Material mit, werden allerdings naturgemäß weniger beübt als beispielsweise ein Erstschlag-HLF.
Die Einsatzlagen können durchaus komplexerer Natur sein und stellen die Einsatzkräfte vor besonderen Herausforderungen mit folgenden Fragestellungen:
- Wie wird das Gerät aufgebaut und eingesetzt?
- Wo ist es verlastet?
„Der Grundgedanke des Handbuchs ist eine „Handreichung“ für Sondergerät“, so Amtsleiter Michael Fackler. „Wir können schnell nachschlagen wie es aufgebaut wird. Ebenso lassen sich Übungen vorbereiten und insbesondere dient es als Rückfallebene im Einsatz“.
„Der Einsatzleiter kann der Mannschaft das passende Bild zeigen damit keine Fehlkommunikation entsteht; Die Leute wissen ohne Zweifel was gemacht werden soll, Missverständnisse werden vermieden“, so Stadtbrandrat Stefan Hager.
Das Handbuch ist so gehalten, dass Nutzer möglichst schnell die gewünschten Informationen finden: In einer Übersicht werden die Einsatzszenarien aufgelistet, die dann zum entsprechenden Kapitel führen. Dort lässt sich nachlesen:
- Wie sieht das „Endprodukt“, also das aufgebaute Gerät aus
- Was kommt auf die Ablage, und wo ist das Gerät verlastet
- Ggf. Aufbauschritte und Hinweise zur Bedienung
Hinzu kommen noch relevante Hinweise aus den Gebrauchsanleitungen der verlasteten Geräte, eine komplette Inhaltsangabe der verlasteten Geräte sowie Bedienungshinweise des Abrollbehälters selbst.
Das ca. 200 Seiten starke Handbuch ist im Format DIN A5 gehalten und besteht aus wasserabweisendem Material. Die Kapitel sind auch am Rand mit Registerstanzung versehen, was das Auffinden der gewünschten Stelle stark vereinfacht.
Als besonders wertvoll hat sich die Umsetzung des Projekts erwiesen. Diese hat sich ca. über ein halbes Jahr in mehreren Phasen erstreckt. Im intensivsten Teil, der Dokumentation, waren bis zu acht Einsatzkräfte abgestellt um alle Einsatzszenarien nachzustellen und zu beüben.
„Die Dokumentation der Einsatzszenarien hat nicht nur wertvolle Erfahrung gezeugt, sie hat auch kleinere Defizite in Beladung und Verlastung der Ausrüstung aufgezeigt. Diese wurden dann im Nachgang angepasst, und schließlich in einer letzten Runde dokumentiert“, so Ausbildungsleiter Andreas Haussmann.
Haussmann weiter: „Alle an der Mitarbeit beteiligten Kräfte sind begeistert, das Verständnis von den doch sehr umfangreichen Möglichkeiten ist deutlich gestiegen“.
Dieses zweite von Heavy Rescue Germany erstellte Handbuch war auch für uns mit einer steilen Lernkurve versehen und wir sind der Feuerwehr Kempten für das gezeigte Vertrauen sehr dankbar.
So freuen wir uns bereits auf das nächste gemeinsame Projekt: Der geplanten Erstellung eines Feldhandbuchs für den Abrollbehälter „Gefahrgut“. Die gewonnene Projekterfahrung, insbesondere der Prozesse ermöglicht es uns auch „THL-fremde“ Handbücher bei entsprechender externer fachlicher Begleitung zu erstellen.
Zudem sollen die Handbücher dann bei Bedarf aktualisiert werden, z.Bsp. bei Umbauten oder Tausch und Ergänzung der Beladung.
Ein Handbuch ist ein absolut individuelles Projekt und gerade für Sonderfahrzeuge und Sondergerät eine sinnvolle Investition, die nur einen kleinen Teil der Gesamtsumme der Anschaffung ausmacht.
An dieser Stelle nochmals ein sehr herzliches „Dankeschön“ nach Kempten, und vielen Dank an allen an diesem Projekt Beteiligten.
Interesse an ein Handbuch? Nehmt gerne Kontakt mit uns auf.
Kurzinfos
Informationen zum Handbuch findet ihr auf der Info-Seite im Bereich „Beratung“.
[ngg src=“galleries“ ids=“9″ display=“basic_slideshow“]Zu sehen:
- Umschlag
- Beispielseite Übersicht „Szenarien“
- Beispielseite Aufbau Paratech Dreibein
- Beispielseite Aufbau Rettungsplattform
- Beispielseite Verladung Geräteraum 1