Im Rahmen der Ausbildung/ Übung mit der Bauunfall-Komponente des Landkreis Dachau haben wir unter Anderem das Augenmerk auf die Rolle des HLF als ersteintreffendes Fahrzeug gelegt. Ziel war es zu sehen, was mit vorhandener Ausrüstung und ggf. mit möglichst geringer Nachrüstung taktisch sinnvoll zu erreichen ist. Wir gehen von 5-10 Minuten Zeit am Einsatzort aus, bis eine Komponente, z.B. einem RW plus Holz dazukommt oder hier der AB Tiefbau. Hier kommen erstmalig die „HLF Rettungstafeln“ ins Spiel.

In this practice with the Dachau trench/ collapse component, we also concentrated on the role of the first due rescue engine. It is expected to be on its own for about 5-10 minutes, so the goal was to define what supplemental equipment would need to be added to achieve this.

Die Lage: eine verletzte Person in der Sohle einer 270cm tiefen Grube, unter Baustellenmaterial. Die Kante ist teilweise eingestürzt. An der Stelle des Kopfes der Person sind die Wände intakt.

Etappenziel HLF: setzen einer Sofort-Sicherung auf der Höhe des Kopfes des Patienten.

Scenario: 270cm deep trench, injured person under construction site material. The lip is partially collapsed, the persons head is in an intact part of the trench. Rescue Engine must put a quick protection of the patients head in place.

Möglichkeiten, an die Grubenkante zu kommen: Spineboards, Steckleiter zur Verteilung des Bodendrucks.

Possibilities to access the lip: spineboards, ladders for minimizing ground pressure.

Setzen der „HLF Rettungstafeln“ – hier noch ohne Seil – und der Sofort-Stütze mit Druckluft. Der Druckluftminderer und -Steuerorgan für Hebekissen können hier eingesetzt werden, 10 bar. Zum Verriegeln der Stützen kann der Einreißhaken des HLF am mit Hockeytape oder ähnlich versehen werden.

Zeit nach Ankunft, inklusive Erkundung, Verräumen des Baumaterials, Ablage, etc.: ca. 7 Minuten.

Dieses entspricht dem „get something in there“, oder „Hauptsache irgendwas“ um den Patienten erstmal minimal zu schützen. Der Bereich gilt nur dann als gesichert, wenn die Grube bis zur Kante oben gesichert ist, und mindestens zwei Stützen gesetzt sind – das geschieht erst wenn die Tiefbau-Komponente mit ihrer Ausrüstung dazukommt.

Tätigkeiten HLF:

  • Erkunden
  • Absperren
  • Erstzugang
  • Messen (Mehrgas)
  • Setzen Sofort-Sicherung

„Rescue Engine Panels“ (here without rope) are set in place with a single strut operating air from the airbags system at 10 bar. Barge pole with hook using hockey tape can be used to lock the struts. Time upon arrival: 7 minutes.

This reflects the idea of „getting something in there“ that will a) hold something and b) initially protect the patient. This does not count as primary shoring – but it is „something“.

Tasks:

  • Assessment
  • Cordon off area
  • Initial access
  • Atmospheric Measurement 
  • Initial, immediate shoring

So sieht eine recht optimale Ablage HLF aus. Im Vordergrund die HLF-Tafeln mit 18mm Siebdruck-Platten und 20mm Multiplex-Bohle. Die Größe richtet sich dann nach verfügbarem Stauraum, hier sind das 200x60cm. Hinten die Ablage mit Rettungsstützen, Druckluftsystem, Leitern, Seile, Absturzsicherung, Akku-Schlagschrauber. Eine Endgültige, optimale, Liste reichen wir noch nach.

Rescue Engine staging, including the „HLF panels“ (200x60cm, 18mm finnform and 20mm multiplex strongback), rescue struts, air system, screwdriver/drill, ladders etc. We are working on finalising an „optimum“ list.

Möglicher Verlastungsort der HLF Tafeln – die Größe richtet sich dann nach verfügbarem Raum.

Size of the panels would depend on stowing space

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Die Sofort-Sicherung bekommt eine zweite Stütze, und der Verbau wird drum herum gesetzt. Schließlich wird in der Lücke oben ein Brett eingeschoben, damit kein weiteres Erdreich herunterrieselt.

A second strut is added to the initial shoring, and the entire system is built around it Finally, add some planks or the like to fill the gap above to stop soil crumbling.

Fazit: Wir sind schwer begeistert von den „HLF Panels“ bzw. HLF Tafeln. Sie lassen sich vielseitig einsetzen, sicher auch nicht nur bei Tiefbauunfällen – es sind viele Anwendungsmöglicheiten vorstellbar. In unserem Kontext jedoch ist das ein ganz entscheidender Baustein um (Tief-)bauunfälle vernünftig anzugehen. In Verbindung mit den Rettungsstützen sowie weitgehend der Normbeladung kann eine vernünftige, schnelle Erstsicherung durch ein HLF vorgenommen werden.

Wir denken auch, dass dieses kleine Format auch bei einer großen Komponente sinnvoll eingesetzt werden kann, und wir deshalb auch die Erweiterung der Panelgrößen empfehlen werden.

In sum, we are very happy with the small panels, that enable a rescue engine equipped with rescue struts to perform a fast, safe initial protection for the patient. We also can imagine a multitide of further uses for the small panels beyond trench and collapse. 

We will very likely also recommend to add this „pocket size“ to the standard trench rescue equipment cache.

Vielen Dank an den Landkreis Dachau für die zwei schönen Tage im Feld!

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