Was lange währt… Nach Jahren (!) Vorbereitung sind wir endlich soweit, das Ausbildungsmodul „Maschinenunfälle“ (mit Hand und Fuß) anbieten zu können. Wie bei uns üblich, geht das Ganze erstmal mit einem Pilotlehrgang los. Egal wieviel Vorbereitung man in Script und Abläufe steckt, die Realität sieht dann immer ein Bisschen anders aus.

Und so konnten wir den Piloten letzte Woche bei der Feuerwehr Kolbermoor durchführen. Resultat: passt größtenteils, ein Paar Dinge müssen noch angepaßt werden.

After years (!) of preparation, we have finally launched our Man in Machine (Machine accidents) training module. The pilot workshop is designed to test our concept, which is what we did with the Kolbermoor Fire Department last week. As expected, some adjustments must be made, but we are quite happy with the overall concept.

(Entfernung Ring / Ring removal)

Doch eines nach dem anderen: Was sind überhaupt Maschinenunfälle? Das ist eigentlich der falsche Begriff, ist aber sehr einprägsam. Es geht im Kern um Pfählungen und Einklemmungen von Körper(-teilen) im Beruf, der Freizeit, im Haushalt und sonstwo. Und um diese zu beheben, muss entweder demontiert oder zerstört werden. Bekanntestes Beispiel dürfte die Entfernung von Ringen an allen möglichen „Fingern“ sein.

The name „Man in Machine“ is slightly misleading, as this is a term for a broad range of accidents in all kinds of places beyond the workplace, such as household, sports etc. Generally, they can be boiled down to impalements and pin jobs. The solution is also either to destroy or to dismantle.

Das Modul dauert ca. 4 Stunden und soll vor Allem Grundlagen schaffen, damit die Feuerwehr das Thema vorantreibt. Ziel ist nicht nur die Auswahl von und der Umgang mit dem richtigen Gerät, sondern auch taktisch sinnvoll vorzugehen. Gerätetechnisch kommt dabei unser Maschinenunfallkoffer (kurz vor Fertigstellung, später im Shop erhältlich), der in Abstimmung mit der HLF- und RW-Norm eine sinnvolle Ergänzung an Gerät bietet.

The module lasts about four hours, with the aim to create a sufficient base for the Fire Department to take this further on its own. Users should be able to select the right tools, use them properly and to apply adequate tactics. This is based on our two boxes that have supplemental equipment to what our norm requires.

Der Ablauf ist recht schnell beschrieben: zunächst Stationen (z.B. Ring schneiden, Fleischwolf zerlegen, Einsatz von Hebekissen, kleiner Winkelschleifer, Dremel, Körperteil in Förderschnecke), anschließend Lagen mit Darstellern (Einklemmung von Finger, Pfählungen diverser Art, usw.). Hier die Bilderstrecke:

The module itself is split into „stations“ (cutting rings, cutting mincers, using airbags, small angle grinder, Dremel tool etc) and „situations“ where the team has to solve a variety of situations such as stuck fingers, various impalements. Here are some pictures:

Fazit? Noch ein Bisschen früh, weil wir mit dem Thema noch ganz am Anfang stehen. Auf jeden Fall ist das auch für uns etwas ziemlich Neues: statt großen schweren Dingen geht es hier ganz schön filigran zu.

Uns hat immer gewurmt, dass vor Allem die kleine 115er Flex (korrekt: Winkelschleifer) keine Normbeladung ist. Hier sieht man, wie wichtig und sinnvoll dieses Werkzeug ist. Die Ausbildung, aber auch die zwei Kisten sind mehr oder weniger um die Flex sowie dem Dremel gebaut. Wir haben unendlich viel getestet, und sind der Meinung, hier sowohl Gerät als auch Ausbildung mit Hand und Fuß (sprichwörtlich) anbieten zu können, die sonst in der Fläche fehlt.

So wie die restlichen Themen sind Maschinenunfälle extrem spannend, und auch sinnvoll: viele Feuerwehren haben eine oder mehr Einsatzgeschichten zu erzählen.

Nochmals vielen herzlichen Dank an die FF Kolbermoor für die Zeit und Energie (so kurz nach dem Zugunglück), die ihr Euch für uns genommen habt!

Dieser Kurs kann problemlos vor Ort in Eurem Gerätehaus durchgeführt werden. Interesse am Kurskatalog bzw. an einem Kurs? Informationen anfordern. Danke!