Prima Video (danke an Dietmar!) – LKW auf Seite. Befragung der Betroffenen – und deren nicht-Betreuung :) – Erkundung, Lift mit Greifzug. Handschuhe und Keile waren damals wohl nicht so in. Und entweder sind die Helme riesig oder die Feuerwehrler superklein.

Im Ernst: das ist Handwerk!

Hier nun ein Paar Eindrücke vom Big Lift mit dem Landkreis Starnberg. Die Bilderstrecke dazu gibt’s hier bei Flickr. Wie erwähnt, verfeinert sich der Workshop so langsam. Ausgehend vom Offset-Unterfahrunfall von hinten haben wir insbesondere die Möglichkeit, verschiedene Optionen auszuprobieren. Wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist es auch, die Grenzen aufzuzeigen bzw. auch Dinge auszuprobieren, die nicht oder schlecht funktionieren.

1. Lift mit Hebekissen an der Achse

Die Grundsätzliche Auswahl liegt zwischen Längs- oder Querlift, also ob man den Hänger (sprich: LKW) nach vorne oder seitwärts anhebt. Es wurde versucht, mittels Kreuzholzstapel so nah wie möglich am PKW anzuheben um das Rad hoch zu bekommen.

Fakt: die Achse richtet sich zunächst aus, es geht also der linke Hinterreifen zunächst nach oben. Da wir eine Stütze eingezogen hatten – Schritt 2 im fünf-Punkte Lift-Algorithmus ist „LKW sichern“ – diente diese als Kipppunkt, mit dem Ergebnis, dass das Rad auf dem PKW zunächst sogar weiter nach unten drückte. Wäre hier keine Stütze vorhanden gewesen, würde der Stapel selbst als Kipppunkt dienen.

Dass die gesamte Last nicht nach links abrutschte, lag daran, dass das Rad des Hängers sich in der Tür des PKW verkeilt hatte.

Fazit: eine ungewollte Bewegung, sowie eine Last, die nicht unter Kontrolle ist – sollte die Tür des PKW nachgeben, würde sich schnell ein Problem ergeben.

This part of the Big Lift aims at showing the difference in lifting lengthways and sideways. One might be inclined to insert a crib stack close to the wheel of the truck – the resulting lift is probably contrary to expectations: first, the trucks‘ left wheel goes up, with the strut (initially placed to prevent the truck from travelling downwards) acting as a pivot point.

This means the wheel resting on the car is actually travelling downwards first, which is definitely an unwanted movement. Also, the entire truck is hanging onto the car door — this is a potential weak point which we have no control over if it fails.To sum it up, this is the worse of the two options and illustrates the importance of a good understanding of lifting behaviour.

2. Hoher Kreuzholzstapel

Kreuzholzstapel sollten 1m Höhe nicht überschreiten, ansonsten werden sie wackelig und wirkungslos, zudem führen die wenigsten Feuerwehren so viel Holz mit. In diesem Bild sind das 13 Lagen also 26 Stück, und das nur fürs Heben. Ohne Stützen müsste zum Stabilisieren nochmal das Gleiche hingestellt werden.

Man muss dazu sagen, dieser Stapel wurde extrem sauber gelegt, was nicht selbstverständlich ist! Großes Kompliment. Man sieht auch schön: es ist wichtig, dass das Holz übersteht, somit hört und sieht man wenn es überlastet wird, und hat eine Chance, sich notfalls davon zu machen.

Wieder etwas gelernt – ich hätte schwören können, der Stapel macht früher einen Abflug nach vorne, einfach, weil er seitlich vom Kissen gedrückt wird. Gut zu sehen jedoch, dass die Kraft in die falsche Richtung arbeitet, einfach wegen des Winkels des Hängers – sie drängt nach außen statt direkt nach unten.

Crib stacks should not exceed height of 1 metre. This setup shows what happens if we go beyond that – it is an extremely unstable affair, and one that requires more cribbing than is usually carried onboard fire engines.

Ansonsten bleibt zu vermerken, dass auch diesmal der Hänger sauber nach oben ging, Gesamtzeit ca 16 Minuten:

Die Crew:

Der praktische Teil des Big Lifts wurde übrigens von Michael Roth abgehalten (ganz links)

Der letzte Baustein, um das lange angekündigte Big Lift Dokument fertig zu stellen. Hier ging es darum, mit Tankwagen ein wenig mehr mit Ketten zu experimentieren, und zwar sowohl zum stabilisieren als auch um anzuheben. Die Bilderstrecke ist hier bei Flickr.

Tankwagen Big Lift from Irakli West on Vimeo.

Zusammenfassung:

Erproben von Ketten als Anschlagmittel für Abstützung und Hebesystem. Anheben in fünf Schritten: Erkundung, LKW sichern, PKW absenken bzw. sichern, LKW heben und Rettung. Gesamtzeit Stärke 0/1: 40 Minuten. Geschätze Zeit bei 1/8: 10 Minuten nach Eintreffen bis zum Herausziehen des PKW. Hubhöhe LKW: ca. 40cm.

Die Lage und das Problem:

Hier haben wir einen Unfall, bei dem ein Tankwagen seitlich auf einem PKW zu liegen gekommen ist. Die Kammern sind leer, was logischerweise eine enorme Bedeutung für Gewicht, aber auch Punktbelastung hat, und es laufen keine Betriebsstoffe aus.

Bei diesem Übungsgelände in Dänemark ist dies übrigens eine „permanente“ Lage: Aus Arbeits-Sicherheitsgründen wurden sowohl auf der Unterseite als auch unter dem Aufbau des LKW Stützen angebracht.

Ziel ist, den Tankwagen möglichst schnell anzuheben um die darin eingeklemmten Insassen befreien zu können.

Das größte Problem liegt auf der Hand: es ist bei dieser Form von Aufbau besonders schwierig, Ansatzpunkte sowohl für das Anheben als auch für das Stabilisieren zu finden.

Nachfolgend die „Zutaten“ um diese Lage problemlos und schnell bewältigen zu können. Alleine benötigt man ca. 30-40 Minuten, für eine geübte Gruppe ist ein Zeitrahmen von 10-15 Minuten zu erwarten.

Die wichtigsten Elemente:

·         Zwei Stützen zum Stabilisieren, mit „Multi-Base“
·         Eine Stütze mit hydraulischem Zylinder zum Heben
·         Drei Ketten (zulässige Last= 4 Tonnen)
·         Luft für die Stützen (Druckminderer, Steuerorgan)

Die Vorgehensweise folgt dem fünf-Schritte-Prinzip.

Schritt 1: Erkundung

Beim Big Lift konzentrieren wir uns auf die Last und den Aufbau. Zu einer Erkundung gehören normalersweise Informationen über Ladung, auslaufende Betriebsstoffe uvm.

Zunächst schätzen wir das Gewicht: Der Tankwagen hat drei Achsen, Richtwert ist somit 30 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. Allerdings ist er leer (minus 15 Tonnen) und die verbleibenden 15 Tonnen sind an der Fahrzeugunterseite. Zudem liegt der LKW schräg, wir sprechen hier also von maximal 5 Tonnen Stützlast. Vermutlich sind es sogar deutlich weniger, aber wir wollen auf der sicheren Seite bleiben.

Als Nächstes schauen wir nach Anschlagpunkte für Stütz- und Hebesystem. Problem bei runden Aufbauten, also insbesondere Tankwagen oder Betonmischer, sind die fehlenden direkten Aufnahmepunkte. Vorteil hingegen ist die Stabilität dieser Aufbauen – sie halten wesentlich mehr aus als Planen, Spriegel oder Alublech.

Schritt 2: Sicherung LKW

Der LKW wird ggf in allen sechs Richtungen (oben / unten, rechts / links und vorne / hinten) gesichert. In diesem Fall wäre die Längssicherung wichtig, beispielsweise mit Keilen, oder aber auch andere Mittel (Seilwinde etc.). Kritisch ist die Sicherung nach unten – der LKW darf sich auf gar keinen Fall weiter nach unten bewegen, und die Eingeklemmten Personen und vor Allem die Rettungskräfte weiter gefährden.

Somit werden als Erstes die Sicherungsstützen eingezogen. Hier kommen die Ketten sprichwörtlich zum tragen: die Stützen werden an den Aufbau angelehnt, die Ketten vom Stützenkopf an den LKW-Rahmen und zurück gezogen. Die Bodenplatten werden in diesem Fall mit Spanngurt an den LKW gezogen. Schnureisen oder Erdnägel wären besser geeignet, allerdings ist das wie hier auf Betonboden nicht immer möglich. Wenn Spanngurte verwendet werden, dann so tief ansetzen wie möglich um ein Späteres Anheben nicht zu behindern.

Man sollte auch eine Punktbelastung des Tanks vermeiden, um ihn nicht zu beschädigen oder gar zu punktieren. Als Kantenschutz eignet sich beispielsweise die mit Aramid (sprich: Kevlar) versehene Neoprenplatte, alternativ auch ein Hochdruck-Hebekissen. Hier sieht man übrigens gut, warum sich die Beschaffung besonders robuster Kissen lohnt…

Schritt 3: Sicherung / Absenkung PKW

Nun werden der PKW „nach unten“ gezogen. Hierfür verbindet man die Räder mit einem Spanngurt. Meistens ist die Last des LKW bereits so groß, dass sie den PKW ganz an den Boden drückt, und die Spanngurte nicht automatisch den PKW absenken. Vorteil ist jedoch, dass der PKW im nächsten Schritt (LKW anheben) nicht ausfedert und mit nach oben geht – somit wäre nichts gewonnen.

Im Gegensatz zum Unterfahrunfall müssen wir uns hier nicht um die LKW Achsen kümmern, wir gewinnen also etwas Zeit.

Schritt 4: Anheben LKW

Nun soll der LKW angehoben werden. Das Mittel der Wahl ist eine Stütze mit Kette, plus 10 Tonnen Hydraulikheber.

Wir können hier, wie in einem Planspiel, auch die Alternativen in Erwägung ziehen und sie bewerten. Im Bereich der Hydraulik kommen eine Winde bzw. der Teleskopzylinder in Betracht. Mit etwas Mühe – und unter Umständen mit etwas Unterbau wären diese anzubringen. Größtes Problem ist hier die Punktbelastung am Tank. Man müsste auf jeden Fall etwas Geeignetes finden um diese Punktlast zu verringern. Es böte sich Hartholz an, aber das wäre schon ein wackeliges Konstrukt.

Weitere Alternative sind Hebekissen, sowohl Hochdruck als auch Niederdruck. Bei beiden müsste man etwas unterbauen (ND) oder sehr viel unterbauen (HD)  – und dieser Unterbau stellt hohe Anforderungen an die Bedienmannschaft. Vorteile sind die geringe Punktbelastung – die Kissen würden sich um den Aufbau wölben – und insbesondere, dass man beim Hebevorgang im Gegensatz zur Hydraulik von ausserhalb der Gefahrenzone arbeiten würde. Die Niederdruck-Kissen sind wegen der wesentlich größeren Hubhöhe vorzuziehen.

Die hier gewählte Alternative ist die Stütze mit Kette und Hydraulikzylinder. Das Ansetzen geschieht genauso wie die unter #2 beschriebene Methode für die Abstützung. Weil der Hub vertikal geschieht, wirken keine nennenswerten Seitkräfte auf die Hubstütze, somit muss diese nicht zwingend fixiert werden (Erdnägel / Spanngurt).

Wichtig ist auch hier die Lastverteilung, ich habe ein Paar Schnureisen eingezogen, um eine weitere Variante aufzuzeigen.

Der Hubvorgang ist recht schnell erledigt. Hier sieht man übrigens gut, warum man zwingend getrennte Hub- und Abstützsysteme braucht. Irgendwann ist der Hydraulikkolben zu ende. Die 25cm Hubhöhe haben in noch keinem Szenario ausgereicht. Man „legt“ die Last also in das Stützsystem – übrigens eine gute Möglichkeit zu sehen, ob man sauber gearbeitet hat – und setzt am Hubsystem nach, indem man die Stütze etwas ausfährt und den Kolben wieder auf den Nullpunkt bringt. Es beginnt ein neuer Hubvorgang.

In diesem Fall war ein Hub von ca. 40cm ausreichend, um den PKW zu befreien. Die Tatsache, dass nur ein Hubsystem verwendet wurde, und dieser auch nicht mittig angebracht war, hatte keine Auswirkung: der Lift ging ausgesprochen sauber und gleichmäßig.

Schritt 5: Rettung

Nun könnte man den PKW – auch mitsamt eingespannten Rädern – mit einer Winde herausziehen und die eingeklemmten Insassen befreien. Nicht die sanfteste Methode, aber wir sind da mit dem Radlader ran – das Auto musste entsorgt werden. Trotzdem eine ziemliche Freude wenn man sieht, dass das ganze Konstrukt eigentlich wunderbar funktioniert hat!

Fazit

Erfreulicherweise hat man hier eine sehr gute Option, um mit schwierigen Objekten zu arbeiten – mit den Ketten kann abgesichert und angehoben werden. Diese Lage ist deutlich „einfacher“ als ein Unterfahrunfall. Nicht zu vergessen jedoch, dass der Tankwagen leer war. Bei einem mit Diesel gefüllten LKW würde ich wesentlich mehr auf die Punktbelastung des Tanks achten bzw. diese verhindern. Und würde der LKW komplett auf dem PKW liegen, die Räder als ebenfalls in der Luft sein, so wäre ein schneller Lift sicher nicht zu bewerkstelligen.

Wie auch immer, hiermit hat man immerhin eine Schublade mehr, aus der man eine elegante Lösung zaubern kann.

Tanker Big Lift

The goal of this experiment was the use of chains both for lifting and stabilising. Round vehicles such as tankers and concrete mixers pose their own problems, as it is almost impossible to find appropriate fixing points for stabilization and lifting – unless you have chains! On the positive side, concrete drums and tanks tend to be quite stable, more so than usual semi trailers with thin metal sheeting.

The struts are leaned against the truck, and chains are run underneath the tank to the truck frame. Forces are dispersed using an aramide reinforced neoprene pad, or simply a high pressure airbag (which is why you want to purchase some robust bags in the first place).

The lifting system is the same, plus a 10 ton hydraulic ram.

The five step process of lifting is: recon (what weight are we working with and where are the fixing points), stabilization, lowering and securing the car, lifting the truck and finally the rescue.

The entire process took approximately 40 minutes from start to end for me alone. A well trained crew of 6-8 could achieve this in 10 minutes flat.

Had the tank not been empty, this lift would habe been more difficult if not impossible. I would have been nervous about puncturing the tank, and the last thing you want is thousands of gallons of diesel pouring out!

Der Terminkalender wurde nun aktualisiert.

Big Lift / Unterfahrunfall: zwei neue ganztägige Termine am Ausbildungsstandort Haar / München, und zwar am 19.03. und 15.4. Infos zu diesem Kurs hier. Teilnahmegebühr ist €200.- pro Teilnehmer und €100.- für jeden weiteren aus der gleichen Wehr. „Sammelbestellungen“ über Landkreis usw. auch gerne möglich. Anmeldung über das Formular auf der Infoseite.

Anhand der Erfahrungen aus dem letzten Jahr ist das LiftCamp nun eine mehr oder weniger „offizielle“, dreistündige Ausbildung an Hebekissen – hier werden Grundlagen gelegt, alle möglichen Dinge ausprobiert, die man insbesondere mit dem eigenen Gerät vielleicht nicht so gerne machen würde, und teilweise über die Grenzen hinausgegangen, um zu sehen wie sich Lasten verhalten. Infos hier. Bis zu diesem Termin sollte planmässig auch ein Seecontainer zur Verfügung stehen. Die Kursgebühr beträgt €20.- pro Teilnehmer. Anmeldung hier.

In Neuwied / Koblenz stehen dieses Jahr vier Big Lifts an, Veranstalter ist Schmitt Feuerwehrtechnik.

Eine oft gestellte Frage ist die nach der richtigen Länge der Stützen. Leider kann man das nicht pauschal beantworten. Eine Sache ist jedoch sicher: bei einem Big Lift sollte die „Teleskopierbarkeit“ – das ist die Länge, die eine Stütze herausgezogen werden kann – mindestens 50cm (LKW auf PKW) oder 1 Meter (Bus auf Seite) betragen.

Das hat einige Gründe. Der wichtigste: der Lift geht in einem einzigen Schwung bevor man eventuell nachsetzen muss, entweder mit einer Verlängerung oder mit einer längeren Stütze. Das Nachsetzen sollte vermieden werden, da man dann kurzzeitig keine Abstützung hat. Zudem ist es immer so, dass der erreichte Freiraum weniger ist, als die Stütze herausgezogen wurde. Habe ich die Stütze beispielsweise 1m herausgezogen, so ist der erreichte Freiraum oft in der Größenordnung von ca. 70-80cm. Will ich also einen LKW um 40cm anheben, sollte man mindestens 50-60cm austeleskopieren können.

In folgendem Video sieht man gut, wie das funktioniert: Anheben mit Niederdruck-Kissen, die unter Druck stehenden Stützen (Ansatzpunkt Bus Längsprofil oben) laufen richtig lange mit, und ich kann zügig an die „tief“ eingegrabenen Opfer herankommen. Das zweite Video zwigt den umgekehrten Vorgang, beim Ablassen des Buses.

An often asked question is regarding the right length of the struts. For an underride situation, a Lift of at least 50cm extendability is recommended, and 1 metre for a Bus Lift. The main reason being that you can perform the lift in one single movement before having to add a new, longer strut, or an extension. The less you have to place new things, the faster you lift and the safer it is.

(Description below in English) Kommt es zu einem Unterfahrunfall bei dem wir tätig werden müssen, arbeiten wir – wie bei fast allen Einsätzen – gegen die Zeit. Kritisch ist die Auswahl des richtigen Geräts. Hier kommen drei Faktoren zum tragen:

Die Hubkraft muss stimmen. Knackpunkt sind oft die 10 Tonnen, das ist das Limit der klassischen hydraulischen Geräte wie Rettungszylinder oder Büffelwinde. Muss ich weniger als 10 Tonnen heben, sind diese Geräte eine Option. Sind es mehr, so bleiben eigentlich nur noch Hochdruck-Kissen übrig. Aus diesem Grund gehört das Einschätzen des Gewichts ganz klar zur Erkundung. Die Last auf der gesamten Dreifachachse eines Sattelzugaufliegers kann zwischen 5 Tonnen und 21 Tonnen liegen, je nach Beladung. Dann müssen wir noch den Winkel in Betracht ziehen, der Auflieger ist nicht komplett auf dem PKW, sondern eigentlich nur mit der linken Hälfte. Ergo lasten in diesem Beispiel auf dem PKW zwischen 2 und 8 Tonnen, ein hydraulisches Gerät kann also grundsätzlich in Betracht gezogen werden – insofern im Bereich der Achse angesetzt wird.

Der Ansatzpunkt für das Hebegerät ist schon eher tricky. Wo setzt man an, und ist das Gerät dafür ausreichend dimensioniert? Ein hydraulisches Gerät an einer Achse ansetzen ist ein no-go. Gerade mit Luftfederung muss man richtig weit nach oben drücken, um überhaupt etwas zu erreichen, und ohne „abhauen“ wird’s schwer möglich sein. Es bleibt eigentlich nur der Rahmen. Nachteil der Hydraulik: man muss am Gerät bedienen, ist bei einem Hebevorgang unter Umständen unter der Last. Was auch zu beachten ist: wählt man einen Ansatzpunkt vor dem PKW, steigt die erforderliche Kraft sehr schnell an, so dass die 10 Tonnen Hubkraft unter Umständen nicht mehr ausreichen.

Und schließlich: wie und wo unterbaue ich? Auch hier ist es nicht so einfach, einen Ansatzpunkt zu finden, also Platz um beispielsweise einen Kreuzholzstapel zu bauen, der auch noch stabil bleiben soll. Wir erinnern uns: maximal 1 Meter! Hier sieht man auch, warum es eminent wichtig ist, ausreichend Rüstholz mitzuführen.

Empfehlung: seht Euch die Bilder genauer an, und besprecht das bei Euch – wie würdet ihr in diesem Fall mit dem Euch zur Verfügung stehendem Gerät vorgehen?

Diese Bilder verwende ich mit freundlicher Genehmigung der Feuerwehr Weinsberg in der Ausbildung, weil man gerade diese Problematik sehr schön illustrieren kann. Teilnehmer tendieren oft zu verallgemeinern, typische Aussagen sind: „dann hebe ich den LKW an“ – OK, aber ich will’s schon ganz genau wissen: eben wo und womit und wieviel.

Zum Unfall selbst: Hier geht’s zum Einsatzbericht der Feuerwehr Weinsberg. Der LKW war unvermittelt aus der Spur gefahren und dem Ford einfach drüber – der Fahrer kam mit „mittelschweren Verletzungen“ davon – Glück gehabt.

Dies ist übrigens der „Standardeinsatz Big Lift“. Vorgabe in der Ausbildung: Anheben des LKW um ca. 40cm, mit Ausrüstung die im HLF mitgeführt werden könnte, mit einer Gruppe, innerhalb von 15-20 Minuten.

This example illustrates the problems encountered in the case of an underride, in which the Fire Services must perform a Big Lift to extricate the driver of the car. Focussing on the lift itself, we have three issues to consider: first, which tool are we going to use for the lift? We need to know how much weight we want to lift, as this will also determine which tool is suitable. Hydraulics unsually allow us a lift of 10 tons, beyond this we will have to consider high pressure airbags.

Second, where do we place the lifting mechanism? Rams have a smaller footprint than airbags, but we can’t use them at the axles as these travel and are inherently unstable, so we are left with the frame of the trailer. If we set our ram in front of the car, then the weight to be lifted will increase dramatically.

Third, where do we use stabilisation, usually in the form of cribbing? If we are to build a crib stack, we need to understand where to place it, how much place it will take and the big question is: do we have enough cribbing material with us?

Beim Lift muss in allen sechs Richtungen gesichert werden, und zwar über den gesamten Lift hinaus. Sechs Richtungen? Vorne, hinten (längs), oben, unten (vertikal) sowie rechts und links (seitlich). Hier ein schönes Beispiel mit einem nicht ganz einfachen Objekt. Die Trommel ist halb mit Beton gefüllt, insgesamt so bei ca. 12 Tonnen.

Übrigens auch ein gutes Beispiel dafür, wie man Ketten einsetzen kann. Wir hatten damals die Trommel so angehoben, dass der PKW zumindest frei war.

Der eigentliche Lift vorne war mit der mittleren Stütze erfolgt, an der ein Hydraulikkolben angebracht war. Gut zu sehen: PKW herausziehen wäre kaum möglich gewesen. Dafür müsste die Lift-Stütze entfernt werden, das ist weniger das Problem. Problem sind eher die Spanngurte – weil das eine Teerdecke ist, wurden diese angebracht.

Im Realeinsatz müsste man mit Bohrhammer arbeiten und Erdnägel bzw. Schnureisen setzen.

This is an example showing the necessity to secure the object in six directions: up, down, back, front, left and right. It also showcases the use of chains („basketing“). The lift was achieved with the central strut, using a 10 ton hydraulic ram. If the car was to be moved, we would have to do without ratchet belts. The only alternative would then be to perforate the ashpalt and work with ground anchors.

Dass Unterfahrunfälle nicht immer „von hinten“ sein müssen, zeigt dieser mehr oder weniger klassische Fall aus dem Oberbayerischen Grafing – Autofahrer übersieht nachts den Sattelzug. Glücklicherweise kam es zu keiner Einklemmung und nur zu einer leichten Verletzung.

Interessant natürlich aus der „was wäre wenn“-Perspektive, also Echteinsatz. Von den Bildern her ein wenig schwer zu urteilen, insbesondere ist das Gewicht des Aufliegers unbekannt, also ob und welche Beladung mitgeführt wurde.

Bemerkungen: die Hochdruck-Kissen sind schon auf Anschlag – hier hätte ein Unterbau aus Holz geholfen. Den BMW hätte man zumindest hinten mit Spanngurten einfedern können – bedeutet zwar, dass die Räder beim herausziehen blockieren, denke aber nicht dass das für die Winde des Abschleppers ein Problem hätte darstellen können.

Dem Bericht nach wurde der PKW erst mit Hilfe eines Krans befreit.

This incident shows that underrides can and do happen from the side too. It would have helped to use some cribbing under the bags to bring them closer to the lifting point, as would have ratchet belts to tie down the car. Even with blocked tires, friction should be no match for the winch. The car was finally freed with the help of a crane.

Danke Markus und Stefan für den Link.

„klassische“ Lage, diesmal aus Århus, Dänemark. Ziel für nächstes Jahr: vollmachen und das Auto noch weiter unterschieben. Aber auch so eine „schöne“ Lage (nicht falsch verstehen), und auch hier gilt: wie mit existierenden Eigenmitteln sichern?