Im Münchner Osten geriet ein 16-jähriges Mädchen mit ihren Beinen unter eine Tram und wurde schwer verletzt. Die Münchner Feuerwehr befreite sie mittels Hebekissen (Bericht als PDF). Besonders interessant: Kranwagen auch an der Einsatzstelle – auch hier sehr „schön“ der Zugriff auf verschiedene Einsatzmittel, mit ihren Vor- bzw. Nachteilen. Wie immer: lieber zu viel als zu wenig Möglichkeiten. Danke an Stefan für den Link.

Katrineholm, Schweden: Bus auf Seite, zwei Optionen der Abstützung. Einmal mit Ketten, einmal mit freigelegtem Profil.

Two stabilisation options: one with chains, one with access to the roof

„klassische“ Lage, diesmal aus Århus, Dänemark. Ziel für nächstes Jahr: vollmachen und das Auto noch weiter unterschieben. Aber auch so eine „schöne“ Lage (nicht falsch verstehen), und auch hier gilt: wie mit existierenden Eigenmitteln sichern?

Um der ganzen Kettensache noch eines drauf zu setzen: Einspannen einer Kette ist nicht gleich Einspannen einer Kette – auch hier sind die unterschiedlichsten Varianten möglich. Im Prinzip geht es darum, dass die Multi-Base (Paratech Multibase) auch als Kettenkopf dienen kann. Hier ist zu beachten, dass der Kopf die Last nicht direkt von oben aufnimmt, sondern eher von der Seite. Das kann ein bisschen tricky sein.

Denn wenn der Kopf selbst nicht gegen das Objekt gedrückt wird, wie im Bild oben, passiert Folgendes:

Wie man sieht, drückt nicht der Kopf dagegen, sondern die Kette übt einen lateralen Zug nach unten aus. Nicht ideal, aber hier noch locker innerhalb der Parameter.

Zu guter letzt noch ein schönes Detail: Stahlstift durch den Kopf schieben verhindert ein Verziehen bzw. Durchdrehen.

Schon interessant. Gleiche Lage, drei Teams, drei verschiedene Lifts.  Hier ging es darum, diesen Bus komplett anzuheben um beide PKW zu befreien. Wir konzentrieren uns auf die vordere Hälfte, wo jeweils ein Dynapac gewählt wurde, das ist ein 10-Tonnen Hydraulikkolben.

Das grundsätzliche Setup war (fast) immer gleich: vier Stützen an der Seite plus zwei hinten, wo es runterging, um die Längsbewegung aufzuhalten. Die seitwärtsbewegung wurde mit recht flachen Stützen (jeweils 45°)  aufgehalten, bei diesem wenigen gewicht (gesamt: ca 8 Tonnen) an sich kein Problem.

Gruppe eins benutzte die Dynapacs gleich als Bestandteil der seitlichen Abstützung. In diesem Fall war eine zusätzliche Abstützung über Front notwendig:

Gruppe 2 mit angewinkelten Dynapacs direkt am Rahmen:

Und gruppe 3 mit Dynapacs senkrecht am Rahmen:

Am Ende hatten alle drei Gruppen Erfolg. Wobei vom Setup Gruppe 1 am Schnellsten und Höchsten arbeiten konnte – hier allerdings auch, weil die Hebestützen mit dem Ketten-Basket angewendet wurden. Zu diesem thema folgt noch ein eigener Post.

Endlich dazu gekommen, das „basketing“ auszuprobieren. Dazu werden die Stützen nicht direkt angebracht, sondern eine Kette unter das Fahrzeug eingespannt. Das ist schon recht „advanced“ und erfordert einiges an Übung, sonst dauert die Anbringung viel zu lang. Ist aber eine super Alternative wenn die Ausrüstung und die Situation die Möglichkeit hergeben.

Dazu noch bei einem allen drei Durchgängen die hydraulischen Heber benutzt. Wieder super lehrreich. Weitere Infos dann wenn es wieder Richtung Europa geht.

Nun ist er um, der Big Lift. Perfektes Wetter, perfektes Team. Teils mit 300km Anreise, teils ein Großteil der Führungsriege des südwestlichen Landkreisnachbarn. Diesmal mit „offset“-Unterfahrunfall, das Auto also halb drunter.  Hier ist der Link zur Bilderstrecke.

Vorgabe: anheben zur Befreiung des PKW, das sind ca 30-50cm (je nach Seite) in 20 Minuten, mit Ausrüstung die auf einem HLF Platz finden würde, mit einer Gruppe in 20 Minuten. Hat wunderbar geklappt. Hier die Ausgangslage:

Wie man sieht, kippt das Ding nach rechts. Gewähltes Mittel: Hochdruck-Hebekissen mit Kreuzverbau. Stabilisierung über Stützen. Zunächst anheben und Anhänger ausrichten:

..und anschliessend weiterheben, bis genug Luft vorhanden ist. Seitliche Sicherung diesmal übrigens über Erdanker / Erdnägel und Spanngurt.

Danke nochmal an die Teilnehmer. War astrein!

Der Tag wäre auch rum, und ich bin fix und fertig. Morgens ein PKW für die THL-Übung in der Wehr geholt, aber der eigentlich anstrengende Teil: Die Big Lift Lage für den Montag vorbereiten.

Ich hatte mir zwei Vorgaben gesetzt: den Unterfahrunfall als Offset-Crash darzustellen, der zumindest den Einsatzberichten nach eher realistisch ist und zweitens die Lage komplett mit dem im Pumpkin (der Paratech-Bully) verfügbaren Gerät vorbereiten. Das heisst: kein Radlader oder Kran, kein Greifzug.

Das Hochheben des Anhängers war der einfachere Teil, auch wenn man alleine arbeitet: die Stützen haben eine so genannte „Bypass Valve“ die einen ständigen Druck ausübt, und der eigentliche Hebevorgang wurde mit Hebekissen und Hydraulikheber durchgeführt.

Hier sieht man die Anfangslage. Der ach, so geschundene PKW ist hinten links. Der erste Hebevorgang ist mit einem Hochdruck-Kissen an der Hinterachse geschehen. Ziel ist das Anheben der Hinterachse, um die Niederdruck-Kissen anzubringen.

Hier noch mit zwei Kissen übereinander gehoben. Ursprünglich wollte ich nur an der Hinterachse anheben, musste jedoch feststellen, dass es den Anhänger zu sehr wegdrückt, deshalb zwei Hebepunkte: einmal Hinterachse, einmal Vorderachse.

Der Vorteil, wenn man jenseits von Feuerwehrausbildung experimentiert: absolute Freiheit. Im Bild oben sieht man, dass mir zwei Hochdruck-Kissen abgehauen sind. War so gewollt, einfach nur um mal zu erleben, wie sich das anfühlt, oder vielmehr, ab welchem Punkt so etwas geschieht.

Von der Abstützung her völlig problemlos, die Stützen haben das abgefangen.

Dann irgendwann von Hochdruck auf Niederdruck gewechselt. Die Dinger sind einfach unschlagbar. Die Stützen mussten auch mal verlängert werden. Was hier noch ganz interessant war: die Räder des Anhängers sind locker, können also durchdrehen. Es muss also die Mitte gefunden werden.

Wichtig: der Anschlagpunkt auf der Gegenseite. Im Kies kein Problem, aber auf Asphalt? Ich würde das Mitführen eines Schlagbohrhammers größeren Kalibers empfehlen um Löcher in die Straßendecke zu bohren.

Das richtig üble war eigentlich nicht das Aufstellen des Anhängers. Eine richtige Herausforderung war das Platzieren des PK unter dem Anhänger. Von dieser Aktion habe ich leider kein Foto, aber vom Gerät, das heute benutzt wurde.

Benutzt habe ich dafür Spanngurte, Hebekissen sowie Unterbauholz. Der PKW wurde zunächst um ca 5 Meter nach Hinten, dann 1 Meter nach vorne und rechts versetzt. Diese Aktion hat 4 Stunden gedauert, aber sie war GENIAL. Hat unfassbar viel Spass gemacht, und nun bin ich, was unsere Hebekissen angeht, ein gutes Stück schlauer :)

Zum Schluss: eine Big Lift Lage ist sogar mit einer Person durchführbar (!) und das ist eine richtig schöne Lage, auf den Montag freue ich mich sehr.

Unglaubliches Pech für eine 30-Jährige Autofahrerin: als sie die Autobahn unterquert, landet ein Sattelzug oben drauf und klemmt sie schwer ein. Was folgt, ist ein geschätzter 7-Tonnen-Lift mittels Bordkran und Bagger um die Fahrerin befreien zu können. Abstützung ist nicht zu erkennen. Es muss die Sattelzugmaschine ganz angehoben werden. Glück im Unglück: die Zugmaschine schlug auf Höhe des Rücksitzes auf. Keine einfache Lage.

BK Media News und Mittelbayerische (Danke an Sebastian, Daniel, Thorsten und @stefan8422)