2010 steht primär im Zeichen von „Hobby zum Beruf gemacht“, deshalb nachfolgend ein Rückblick eher aus persönlicher denn aus FWnetz- oder sonstiger Sicht. Aus eigene-Feuerwehrsicht gibt es auch nicht viel zu vermelden – der Job fordert seinen Tribut, und so musste ich mich darauf beschränken, in den Wehren eher passiv teilzunehmen als aktiv mitzugestalten- leider, aber alles haben geht nicht, so sehr man will.  Auch waren das so viele Erlebnisse, so viele neue und bestehende Kontakte, Reisen, Treffs, Übungen, Seminare und Sonstiges: die Fülle der Erlebnisse einzeln aufzählen ist unmöglich.

Als Ironie des Schicksals schlechthin dürfte wohl der Screenshot oben gelten. App fürs iPhone gekauft, reingeguckt und so sah der Bildschirm aus. Zu dem Zeitpunkt konnte ich – und natürlich keiner der anderen – ahnen, dass wir ein wenig später vor Ort sein würden. Der @fire-Deployment nach Haiti stellt (natürlich) alles da gewesene in den Schatten und war aus vielen Gründen ganz bestimmt ein einmaliges Erlebnis, nicht zumindest, weil das so ein geniales Team war.

Auch sonst hatte das Jahr bei @fire einiges zu bieten, unter Anderem Ausbildung in Osnabrück:

Zwei Tage USAR-Ausbildung im Mai, hier „Breaching / Breaking“ (Durchbrüche). Ziemlich aufregend, dass wir auch die erste Schritte in Richtung „Team Süd-Ost“ unternommen haben. Seit Sommer treffen wir uns regelmässig, und üben inzwischen auch monatlich. Die letzten zwei Tage haben wir „Shoring“-Grundlagen gemacht:

Für das nächste Jahr steht nicht nur hier am Alpenrand viel bevor – es dürfte insgesamt wirklich sehr spannend werden! In diesem zusammenhang der Hinweis darauf, dass wir stets wirklich gute Leute gerne aufnehmen, und auch Spenden mehr als gerne entgegen genommen werden (ist wirklich einfach).

Im Rahmen des Berufs konnte ich einige Kurse und Seminare als Teilnehmer absolvieren. Besonders hervorheben möchte ich die Ausbildung zum Trench Rescue Technician am Fire Services College in Moreton-in-Marsh, UK, sowie dei Grundlagen der Höhenrettung bei der BF Osnabrück.

Und so langsam sammelt sich die Grundlage an, um den Beruf mit gutem Gewissen ordentlich ausführen zu können – denn primär geht es darum mit Feuerwehren zusammen zu arbeiten, die das Gerät beschaffen wollen, oder bereits beschafft haben. Primär ist es fachlich, und die vertriebliche Seite ist die Zusammenarbeit mit den Händlern. Größter Erfolg dürfte sein, dass endlich eine deutsche Feuerwehr nun einen Vehicle Stabilisation Kit beschafft hat, und ab nächstes Jahr dürfte es richtig losgehen.

„Mein“ Gebiet erstreckt sich von Kroatien, über Slowenien, Österreich, Deutschland, Luxemburg, Schweiz, Polen, Dänemark, Schweden, Norwegen bis hin zu Finland. Mit Ausnahme von Luxemburg konnte ich die Feuerwehren all dieser Länder besuchen, und so einen recht schlagartig erweiterten Blick über den Tellerrand bekommen. Besonders schön ist, dass man in diesem Nischenbereich Heavy Rescue bzw. Technical Rescue eigentlich fast immer mit extrem interessierten und engagierten Feuerwehrlern zu tun hat, was mitunter zu Realitätsverzerrung führen kann :)

Ich denke, dieses Jahr hat auch die Grundlage für Ausbildung im Rahmen von Heavy Rescue Germany gesetzt – herauskristallisiert haben sich der Big Lift (mit der Variante Bus Lift), und zwar sowohl in Vortragsform als auch als Eintages-Seminar, sowie Trench Rescue, also Tiefbauunfälle. Das Ausbildungskonzept steht (mehr oder weniger), die Begleitlektüre zu Big Lift dürfte hoffentlich im Laufe der nächsten Woche fertig werden, und Termine wird es (hoffentlich) mehr als ausreichen geben. Akltuell steht „nur“ Neuwied fest, und sehr gut aussehen tut es mit Siegen und Möhnesee. erfreulich auch, dass es im eigenen Gelände in Haar bei München einige Investitionen geben wird. Infos folgen.

Auch im Rahmen von Heavy Rescue Germany einige wirklich spannende Veranstaltungen gesucht bzw. bei solchen ausgebildet, unter Anderem ein Bus Lift in Zirl und in Göppingen, oder ein Big Lift in Kroatien – hier ein dickes Dankeschön an die Veranstalter!

Überhaupt hat das Jahr eines bewirkt: ich bin am Liebsten draussen, egal bei welchem Wetter. Und am allerbesten ist es, wenn man auch noch tätig ist. Je komplizierter und schräger die Lage, desto spannender…

Fehlt noch was? Klar, die Interschutz als das Feuerwehrereignis überhaupt. Oder? Das grosse Fragezeichen: als Aussteller bekommt man schlicht überhaupt nichts mit. Viele Leute am eigenen Stand getroffen, interessante Kontakte geknüpft, aber leider, leider, keine Zeit um wirklich viele andere Dinge mitzubekommen. Ist OK, ich kann damit leben. In Erinnerung bleiben mir eigentlich am ehesten die Tunnelratten von @fire in „Rosie“ – das ist die mobile Trümmerkriechstrecke.

Ich möchte mich bei allen tollen und interessanten Menschen bedanken, die ich begegnen durfte. und natürlich freue ich mich auf das, was das Jahr 2011 bringen wird. Auf ein Neues!

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